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TV Petterweil

-

TSG Münster

26

:

30

Regionalliga Süd

16. April 2005, 19:30 Uhr

Emotionsgeladenes Hessen-Derby

Trotz Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte unterliegt der TVP dem spielstarken Meisterschaftsanwärter aus Münster mit 26:30.

"Kracher" gegen Münster

Von Marco Romano

Petterweil. Die Handballer des TV Petterweil wollen Hessen-Rivale TSG Münster auf dem Weg zum Titelgewinn in der Regionalliga Südwest die Tour vermasseln. «Wir haben nichts gegen die TSG und gönnen ihr auch die Meisterschaft. Aber wir wollen das Spiel gewinnen», tönt TVP-Teammanager Reinhard Kreft vor dem heutigen «Kracher» (19.45 Uhr) in der Petterweiler Sporthalle, die vermutlich aus allen Nähten platzen wird. Die Verantwortlichen kalkulieren mit über 600 Zuschauern und der damit größten Heimkulisse in der Regionalliga seit dem Aufstieg 2002.

Eine Woche vor dem zukunftsweisenden Sponsoren-Treffen am 23. April im Petterweiler Bürgerhaus, bei dem die Geldgeber in Form einer in der Höhe unbekannten Einlage den Teil des Etats für die neue Saison sichern sollen, ist die Zukunft des TVP in der 3. Liga weiter ungewiss. «Es hat sich was bewegt, aber es reicht noch nicht», betont Kreft. Eine endgültige Entscheidung über einen möglichen Rückzug wollen die Gesellschafter in Abstimmung mit dem Verein Ende April treffen.

Eine heftige Debatte zu diesem Thema ist derzeit im Internet-Forum der Regionalliga in vollem Gange. Kreft hat die Kommentare zum Beitrag «Ausverkauf in Petterweil» gelesen, will aber den Weggang von Sebastian Weber am Saisonende nicht als Anfang vom Ende verstanden wissen. Der 18-Jährige ist seit der Rückrunde vom Bundesligisten HSG D/M Wetzlar ausgeliehen und erhält ab der neuen Saison ein Zweitspielrecht beim Zweitligisten TV Gelnhausen. Bereits zu Beginn des Jahres hatten sich die Barbarossastädter die Dienste von TVP-Torjäger Philip Deinet gesichert, der ab Sommer abwechselnd in Gelnhausen und in Petterweil zum Einsatz kommen soll. Im Falle eines Rückzuges wird Deinet jedoch ganz nach Gelnhausen wechseln.

Zumindest sportlich hat der TVP keinen Grund zu klagen. «Wir spielen eine fantastische Runde, die ihresgleichen sucht», lobt Kreft die Mannschaft um Trainer Gebhard Fink, die mit einem Sieg Münster vom Thron stoßen kann. Der Spitzenreiter liegt vier Runden vor Saisonende nur einen Punkt vor seinem einzigen Verfolger Haßloch, der am letzten Spieltag (7. Mai) in Münster antreten muss. Für Petterweil ist das Hessen-Derby das Highlight in dieser Saison. Während die im Hinspiel mit 26:33 unterlegenen Hausherren in Bestbesetzung antreten können, müssen die Gäste auf ihren verletzten Torjäger Bodo Mantel verzichten.


Frankfurter Neue Presse vom Samstag, 16. April 2005

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Kreft: "Schwer verpfiffen!"

Petterweil. Unter skandalösen Begleitumständen haben TV Petterweils Handballer das Hessenderby der Regionalliga SW verloren und nach der 26:30 (9:17)-Heimschlappe gegen Primus TSG Münster schweres Geschütz gegen die Referees aufgefahren. «Wir wurden schon im Hinspiel, jetzt erneut mächtig verpfiffen. Solche Schiris gehören vom Verband aus dem Verkehr gezogen! Wir jedenfalls werden dafür sorgen, dass sie keine Spiele mehr von uns leiten», so Teammanager Reinhard Kreft aufgebracht, der von den Referees Hoyer/Kasten (Echzell/Solms) in der 42. Minute sogar das Wort als Hallensprecher entzogen bekam.

Zuvor hatte Kreft die Petterweiler Fans unter den 500 Zuschauern zur lautstarken Unterstützung der eigenen Mannschaft aufgefordert, die bereits vorm Anpfiff den Bannstrahl des Gespanns getroffen hatte. «Zunächst lehnten sie den Spielball ab, dann monierten sie die Trikots», berichtete Kreft, dem schon bei der Schiedsrichter-Ansetzung Böses schwante. Denn das Tandem hatte bereits das erste Duell (26:33) in Münster geleitet und dabei ähnlich einseitig gegen den TVP gepfiffen.

Diesmal standen am Ende eine Rote Karte von Philip Deinet (43.) und 13 Zeitstrafen gegenüber sieben Verwarnungen für den Tabellenführer zu Buche. «Philip wurde von Torwart Bansa am Trikot gehalten, woraufhin er sich losriss», beschrieb Kreft die spielentscheidende Szene. Petterweil hatte in der zweiten Hälfte eine furiose Aufholjagd gestartet und den Acht-Tore-Rückstand zur Pause auf 17:21 verkürzen können. Doch nach dem Platzverweis für Deinet, der bis dahin acht Mal getroffen hatte, erlahmte der Angriffselan der Gastgeber. «Das war der Knackpunkt, denn außer von Deinet kam im Rückraum nichts», musste Kreft eingestehen, ohne jedoch den «verdienten» Sieg des Aufstiegsaspiranten zu schmälern. «Münster kann ja nichts für diese Schiedsrichter und hat gerade die Verunsicherung in der ersten Halbzeit im Stile einer Spitzenmannschaft genutzt.»

TVP-Tore: Deinet (8), Weber (5), Olbrich (5/3), Trinczek (3), Ruppert (3), Fetzer, Rejab.


Frankfurter Neue Presse vom Montag, 18. April 2005

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Fink droht sogar mit einem Spielabbruch

TV Petterweil protestiert gegen Schiedsrichter-Benachteiligungen - 500 Zuschauer sehen 26:30-Niederlage gegen TSG Münster

Beim Versuch, Spitzenreiter TSG Münster vom Sockel zu stoßen, hat der heimische Regionalligist TV Petterweil am Samstag Abend in der Sporthalle an der Sauerbornstraße kein Glück gehabt, denn die Schützlinge von TVP-Coach Gebhard Fink unterlagen der Embs-Truppe aus dem Main-Taunus-Kreis vor 500 Zuschauern mit 26:30 (9:17).
Zwei Gründe waren für die elfte Saisoniederlage der Handballer aus dem Karbener Stadtteil ausschlaggebend: Zum einen die Spielstärke der Gäste, die auch ohne ihren Rückraum-Scharfschützen Bodo Mantel mit einer auf allen Positionen bestens besetzten Mannschaft ziemlich früh die Weichen auf Sieg zu stellen vermochten, und zum anderen zwei Schiedsrichter, nämlich die Herren Hoyer und Kasten, die allen Petterweiler Spielern, Fans und Verantwortlichen ob der ihrer Meinung nach einseitigen Pfeiferei quasi ab der ersten Minute durch überzogene Entscheidungen die Zornesröte ins Gesicht trieben.

»Bei allem Respekt für die sicherlich überzeugende Vorstellung der TSG-Handballer: Aber wären die Unparteiischen nicht derart einseitig zur Sache gegangen, hätte Münster garantiert Schwierigkeiten bekommen«, entrüstete sich Petterweils Team-Manager Reinhard Kreft über das offensichtlich überforderte Schiedsrichter-Duo, das bereits in der Vorrunde mit der Leitung dieser Begegnung (seinerzeit behielt Münster in eigener Halle mit 33:26 die Oberhand) betraut worden war und sich schon damals den Unmut der TVP-Cracks zugezogen hatte. Und Beispiele zweifelhafter Entscheidungen gab's auch beim zweiten Vergleich zur Genüge: Zeitstrafen schon in der Anfangsphase für Ziad Rejab und Jörn Olbrich wegen vergleichsweise harmloser »Vergehen«, später dann (42.) das Rede-Verbot für Hallensprecher Reinhard Kreft, der - wie üblich und von anderen Schiedsrichtern nie unterbunden - Petterweiler Goals besonders enthusiastisch kommentierte, und als negativer Höhepunkt die »Rote Karte« für Petterweils agilsten Spieler Philip Deinet (44.), der von Gäste-Keeper Bansa festgehalten wurde und sich Freiraum verschaffen wollte.

Just zu diesem Zeitpunkt platzte auch TVP-Trainer Gebhard Fink der Kragen - er wollte seine Leute vom Parkett holen und nicht mehr weiterspielen. Dass er und die Spieler dennoch bis zum Ende ausharrten, zeugt von Vernunft, zumal ein Spielabbruch für die Petterweiler garantiert Scherereien mit den Verbandsgremien nach sich gezogen hätte.

Zum Spielfilm: Früh geschwächt durch die Zeitstrafen für Rejab (7.) und Olbrich (9.) mussten die Gastgeber nach ausgeglichenem Beginn (3:3/6.) bis zur zwölften Minute einen Vier-Tore Rückstand (4:8) akzeptieren, wobei Philip Deinet für alle vier TVP-Treffer verantwortlich zeichnete. Sebastian Weber und Heiko Trinczek verkürzten gar auf 6:8, doch erneut hagelte es für die Mannen im gelb-schwarzen Dress Zeitstrafen en masse. Die Folge: Münster zog auf 8:16 davon, führte zur Pause mit 9:17 und sah bereits nach 32 Minuten (10:19) wie der sichere Sieger aus. Fünf Petterweiler Tore in Serie durch Deinet (2), Weber, Olbrich und Alexander Fetzer ließen die TVP-Aktien bis zur 39. Minute (15:19) noch einmal steigen, aber der Ausschluss Deinets, der sich zusammen mit Heiko Trinczek, Jörn Olbrich, Sebastian Weber und Kapitän Jens Ruppert auf Seiten der Fink-Sieben die Bestnote verdiente, vereitelte alle Pläne, dem Tabellenführer, der das Vier-Tore-Polster in den noch verbleibenden knapp 20 Spielminuten konsequent verteidigte, eventuell doch noch in die Parade zu fahren.

Wichtig für die künftige Personal-Planung: Kreisläufer Sebastian Weber, der in der Winterpause vom Bundesligisten HSG D/M Wetzlar nach Petterweil gewechselt war, wird den Wetterauer Regionalligisten zum Saisonende in Richtung TV Gelnhausen (Doppelspielberechtigung für Wetzlar und Gelnhausen) verlassen.

TV Petterweil: Martin Malik, David Reimann; Jörn Olbrich (5/3), Ziad Rejab (1), Alexander Fetzer (1), Felix Schneider, Andrej Shimonjenko, Sebastian Weber (5), Dennis Baier, Philip Deinet (8), Jens Ruppert (3), Heiko Trinczek (3).

TSG Münster: Bansa, Lehnert; Kaluzinski (10/2), Classen (4), Thomas Mauch (2), Kalmann, Brendemühl (6/2), Matthias Mauch (5), Gölzenleuchter, Zapototschny (1), Völker (1), Kirkel.

Schiedsrichter: Hoyer/Kasten (Solms/Echzell)
Zeitstrafen: TVP 13 - TSG 7
Rote Karte: Deinet (44.)
Siebenmeter: TVP 3/3 - TSG 6/4
Zuschauer: 500 Uwe Born


Wetterauer Zeitung vom Montag, 18. April 2005

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