Klare Rollen im Derby
(jms) Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen gar nicht sein. Wenn am Samstagabend ab 20 Uhr in der Turnhalle Södel der gastgebende TSV den TV Petterweil empfängt, ist das auch das Kräftemessen zwischen dem Tabellenletzten und dem Spitzenreiter. Doch: Die Formkurve des Schlusslichts zeigte vor der Faschingspause steil nach oben, und selbst wenn der Leistungsanstieg etwas spät kommen mag - ganz weg vom Fenster ist der Aufsteiger und zur Winterpause designierte Absteiger nicht. »Södel schöpft nach den letzten Ergebnissen wieder Hoffnung und will das Unmögliche wahr machen. Der TSV spielt frei auf, weil Bernd Walter geschickt den Druck von der Mannschaft genommen und früh von den Bezirksoberliga-Planungen gesprochen hat«, sagt Petterweils Trainer Detlef Ernst, der durch seine genauen Beobachtungen so etwas wie eine »Aufbruchstimmung« beim kommenden Gegner erkannt haben will.
Ernst, der selbst mal in Södel arbeitete, nimmt den Auftritt seiner Sieben trotz der klaren Favoritenrolle nicht auf die leichte Schulter: »Die scheinen einen neuen Teamspirit entwickelt zu haben.« Wenig verwunderlich ist, dass Ernst eine ähnlich gute Leistung wie im Hinspiel fordert. Gegen eine damals handzahme Södeler Mannschaft setzte sich der TVP - auch dank Shooter Martin Peschke - verdientermaßen klar durch. »Ich persönlich kehre sehr gerne nach Södel zurück. Dort hatte ich eine sehr erfolgreiche und schöne Zeit. Allerdings werde ich die sehr unprofessionelle Beendigung meiner Tätigkeit durch durch die Verantwortlichen nicht vergessen«, sagt Ernst, der sich auf ein Wiedersehen ganz besonders freut: »Schön, dass ich wieder meinen Trainerkollegen und Freund Bernd Walter wiedertreffe.«
Petterweil hat vor dem Derby keine personellen Probleme zu beklagen. Nach dem 21:21 gegen Goldstein zuletzt steht der TVP unter Zugzwang, um die Tabellenführung zu behalten. Selbstredend, dass die Södeler mit aller Macht dagegenhalten wollen. Trainer Bernd Walter jedenfalls gibt weiter den Vorkämpfer: »Natürlich ist unsere personelle Situation weiter angespannt. Wir hatten mit Pommerening und Witzenberger in der Trainingswoche zwei kranke Spieler zu beklagen. Ich denke aber, dass sie zum Spiel dabei sind.« Fehlen werde Carsten Krahn (Urlaub). »Wir wollen das Beste aus der Sache machen«, sagt Walter und kündigt an, dass seine Mannschaft »bis aufs Zahnfleisch kämpfen« werde. Die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit Ernst teilt er indes: »Ich hoffe, dass er mit Petterweil Meister wird. Nur am Samstag braucht er keine Punkte zu holen.
TSV Södel: Malik, Steube; Hofmann, Matthias Böhland, Boller, Semmelroth, Andreas Böhland, Pommerening, Tauchmann, Witzenberger, Sczeberk-Orlowitz.
TV Petterweil: Michalke, Malkmus; Alexander Koch, Peschke, Ruppert, Hardt, Trovillion, Scherrer, Weis, Kunkel, Rautschka, Greife, Thorsten Koch, Lange.
Wetterauer Zeitung vom Samstag, 12. März 2011
Im PDF-Format anzeigen - Direktlink