«Hervorragendes geleistet!»
Petterweil. Nicht nur der eigene Erfolg über die Mittelhessen war ausschlaggebend dafür, dass das Team von TVP-Trainer Detlef Ernst von Rang 3 auf 2 der Tabelle gesprungen ist: auch die zeitgleiche 22:29-Heimschlappe des seitherigen Spitzenreiters gegen den TV Idstein spielte hier mit hinein, so dass Idstein nun mit 18:6 Punkten das Klassement vor TVP und Oberursel (jeweils 17:7) anführt.
Kämpferisch hatte der TVP gegen die zuletzt überaus erfolgreich aufgetretenen Wettenberger restlos überzeugt und seinen Trainer rundherum zufrieden gestimmt: «Aber nicht nur gegen die Mittelhessen, generell haben wir in der Vorrunde Hervorragendes geleistet – Kompliment!» Trotz des Vormarschs auf Rang 2 verschwendet Ernst derzeit keinen Gedanken an Titelgewinn oder Aufstieg: «Für uns geht es unverändert um einen Mittelplatz.»
Im Duell der besten Abwehrformationen der Liga hatten die Wettenberger den besseren Start erwischt und legten schnell ein 0:4 nach sechs Minuten vor! Petterweil scheiterte nach durchdacht vorgetragenen Angriffen wiederholt am starken Martin Risse im Wettenberger Kasten. Ernst: «Es war nicht verwunderlich, dass beide Teams sich ihre Torerfolge mit viel Einsatz erarbeiten mussten, es wurde um jeden Zentimeter gekämpft – und so entwickelte sich ein hart, aber jederzeit fair geführtes Spiel auf sehr gutem Niveau. Nur leider, und da waren wir uns als Trainer nach Spielende einig, erreichten die Schiedsrichter dieses Niveau bei weitem nicht!»
Allmählich fanden die Gastgeber aber ihren Rhythmus und gelangten in der 15. Minute zum erstmaligen Gleichstand (7:7), um dann mit einer 12:10-Führung in die Pause zu gehen. Trainer Ernst: «Meine Jungs haben kühlen Kopf bewahrt und sich durch aufopferungsvollen Abwehrfight ins Spiel zurückgekämpft – Stück für Stück den Rückstand wettgemacht.»
Auch nach dem Seitenwechsel wurde beiderseits auf hohem Niveau um die Punkte gekämpft. Die Gäste, die gezeigt hatten, warum sie zur absoluten Spitze in dieser Liga gehören, verwarfen einen Siebenmeter und ließen einen Überzahlangriff ungenutzt – das reichte dem TVP aus, um dann erstmals beim 21:17 einen 4-Tore-Vorsprung herauszuwerfen. Wettenberg kämpfte aber aufopferungsvoll weiter und stemmte sich mit Macht gegen die drohende Niederlage. Torwart Risse parierte einen fulminanten Olbrich-Wurf aus der Nähe und gab so seiner Mannschaft noch mal die letzte Motivation mit auf den Weg.
Wettenberg war nun wieder am Drücker und glich zum 23:23 aus. Das Spiel stand auf des Messers Schneide. Ernst: «Aber das bessere Ende hatten wir uns verdient, auch weil wir uns keine einzige Schwächephase nach dem verpatzten Start mehr geleistet hatten und in dieser engen Schlussphase geduldig unsere Abschlusschance suchten.»
Ehe das TVP-Team mit einem Doppelschlag für die Entscheidung sorgen sollte und damit bereits seit fünf Partien keinen Bezwinger mehr gefunden hat – eigentlich schade, dass es nun in die Winterpause geht . . . Ernst: «Herausheben aus dem starken Kollektiv muss ich Alexander Koch. Er hat sehr lange auf der Platte gestanden, im Angriff keinen Fehler gemacht und sich immer wieder gegen die aggressiv deckenden Gäste stark in Szene gesetzt. Umso bemerkenswerter, hatte er doch auch in der Defensive Schwerstarbeit zu verrichten, was er mit Bravour tat.» Sein Team habe es toll verstanden, die zeitweilige Abstinenz von Leistungsträgern wie Schneider und Olbrich zu kompensieren – «zugleich aber auch die Qualitäten beider, wenn sie denn da waren, sinnvoll in unser Leistungspaket zu integrieren».
TVP: Michalke, Malkmus (beide im Tor); Scherrer, Trovillion, Olbrich (3), T. Koch, Greife, Peschke (9/7), A. Koch (4), Ruppert (4), Kunkel (2), Koffler (1), Rautschka (1), Schneider (1). gg
FNP vom Dienstag, 14. Dezember 2010
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