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»Der TVP ist tief in der Bevölkerung verankert«

Ehrenbürgermeister Detlev Engel hält Laudatio auf Jubiläumsverein - Zahlreiche Ehrungen beim Festkommers

Karben (dit). »Der Name TVP steht nicht nur für eine große Tradition, er ist auch Bindeglied zwischen allen gesellschaftlichen Gruppen und allen Altersklassen. Petterweil wurde nicht nur durch Robert Blum, sondern auch durch seinen Turnverein bekannt«, betonte Ehrenbürgermeister Detlev Engel. In seiner Laudatio, die er anlässlich des 150-jährigen Vereinsjubiläums im Rahmen des Festkommerses hielt, erinnerte Engel daran, dass der TVP zwölf Jahre nach der berühmten »Wiesenrede« von Robert Blum in »diesem revolutionären Dorf« vor den Toren Frankfurts ins Leben gerufen wurde. »Das Datum der Gründung ist nicht genau überliefert. Auf jeden Fall gründeten Friedrich Cost 11., Gottfried Cost VII, Jakob Groß, Gerhard Lenhard, Philipp Ried, Christian Schächer IV und Balthasar Vogt den Verein, der sich sogleich sehr aktiv am sportlichen Geschehen beteiligte«, berichtete Engel, der seine Rede mit lokalhistorischen Begebenheiten spickte, auf die er bei seinen Recherchen im städtischen Archiv gestoßen war. »Um die Jahrhundertwende zählte der Verein 100 Mitglieder, Petterweil hatte damals 550 Einwohner.« Bereits zu dieser Zeit habe es eine Frauenriege gegeben. Mit dem Erwerb des Geländes »Am Alten Sportplatz«, auf dem ein Handballplatz eingerichtet worden sei, hätten die Vereinsmitglieder neue Wege beschritten. »Das Vereinsleben nahm einen gewaltigen Aufschwung. Die Jugend schloss sich an, wollte auch Handball spielen. Elli Adler, später Mehnert, übernahm 1937 die Funktion der Kinderturnwartin.« Nachdem alle Aktivitäten mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges gestoppt worden seien, habe man 1945 von vorne begonnen. »Damals wie heute gab und gibt es einen Mangel an Übungsstätten«, schlug Engel einen Bogen in die Gegenwart. Er erinnerte an viele Höhepunkte im Vereinsleben, wie die Inbetriebnahme der Sporthalle. Jubiläen des TV und seiner Handballabteilung hätten gezeigt, wie tief der Verein in der Bevölkerung verankert sei. Sportlich, gesellschaftspolitisch und menschlich habe er vieles bewegt, der schon sprichwörtliche Zusammenhalt in Petterweil, das Miteinander und das soziale Denken hätten etwas mit dem TVP zu tun. »Für mich war und ist der TVP die Heimat vieler engagierter Menschen. Ihnen gebührt Dank. Sie sind die Garanten für eine Gesellschaft, in der man füreinander steht«, so Engel.

Dass der TVP auf eine beachtliche Anzahl von Mitgliedern bauen kann, die sich in einem außerordentlich hohen Maß engagieren, wurde im Rahmen der während des Festkommers vorgenommenen Ehrungen deutlich. Landrat Joachim Arnold verlieh den Ehrenbrief des Landes Hessen an Roswitha Rautschka, Albert Kunkel, Edmund Peschke und Peter Schwind. Rautschka gehört dem Vorstand seit 1983 an. Schwind, seit 23 Jahren Vorstandsmitglied, ist einer der treibenden Kräfte bezüglich der Weiterentwicklung des TVP. Peschke und Kunkel sind unverzichtbare Stützen der Handballabteilung. Mit den Worten: »Es gibt Menschen, die nicht so gerne in der Öffentlichkeit sind, aber sehr viel tun«, leitete Werner Wiegand zur Verleihung des Ehrenbriefes der Stadt Karben über. Bürgermeister Guido Rahn fuhr fort: »Es ist mir eine besondere Freude, diese Auszeichnung an Jörg Belter zu überreichen.« Der 40-Jährige gehört seit 24 Jahren dem TVP an, ist Schiedsrichter und trainiert Jugendmannschaften. Mit der Verleihung des Ehrenbriefes an einen jüngeren ehrenamtlich Tätigen solle ein motivierendes Zeichen gesetzt werden, so der Schirmherr.

Zu Ehrenmitgliedern des TVP wurden Ursula Kaiser, Karl-Hein z Balser, Friedhelm Heß, Edmund Peschke, Peter Schwind und Wolfgang Schulz ernannt. Bekannt wurde, dass Peter Schwind zudem den Sportehrenpreis der Stadt Karben erhalten wird.
Ehrennadeln und Urkunden gab es auch für den langjährigen VfB-Vorsitzenden Otmar Rückl und den Laudator. Wiegand unterstrich, dass beide wesentlich an der Realisierung des Vereinshauses beteiligt waren. Ohne die Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Detlev Engel wäre die finanzielle Schiene sehr schwierig gewesen. Otmar Rückl war Ideengeber und Motivator.


Wetterauer Zeitung vom Montag, 23. August 2010

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