Furiose Aufholjagd nicht belohnt
MSG Linden verliert nach verkorkster erster Hälfte knapp beim Tabellenzweiten Petterweil
(po). Dass der TV Petterweil die Landesliga-Begegnung mit einem Höchstmaß an Ernsthaftigkeit angehen würde, war im Grunde im Voraus klar, nicht allein aufgrund der Tatsache, dass ihnen die TSG Oberursel am Samstag mit einem Sieg gegen Tabellenführer Dotzheim klar in die Karten gespielt hatte. Dennoch präsentierten sich die Handballer der MSG Linden keineswegs chancenlos und mussten das Feld schließlich mit einer knappen, aber schmerzhaften 27:28-Niederlage (9:15) verlassen. "Normalerweise könnte man bei einem derartigen Resultat gegen Petterweil zufrieden sein, das bin ich aber logischerweise nicht, denn wir benötigen dringend Punkte", erklärte Dirk Langsdorf, der Trainer der MSG Linden.
Nach einer kurzen Phase des Abtastens zu Beginn der Partie nahmen die Hausherren direkt das Zepter in die Hand und versuchten, bereits eine frühe Entscheidung herbeizuführen. Dies schien in der ersten Spielhälfte auch gar nicht so abwegig, denn die Lindener fanden keine klare Linie, insbesondere am Offensivspiel mangelte es ungemein. So präsentierte die Anzeigetafel nach 18 gespielten Minuten einen deutlichen Zwischenstand von 12:4 zugunsten des Heimteams. Auch entsprechendes Rotieren innerhalb des Aufgebots brachte der MSG Linden zunächst nicht den gewünschten Ertrag, denn noch immer suchten die Schützlinge von Langsdorf viel zu überhastet den Abschluss, was aber lediglich dazu führte, den ohnehin schon guten Schlussmann des TV Petterweil, noch stärker zu machen.
Demnach lief Linden zur Halbzeitpause einem klaren 9:15-Rückstand hinterher, gegen den die Gießener Vorstädter allerdings mit großartigem Teamgeist ankämpften. Bis zur 45. Minute hatte sich die MSG plötzlich wieder auf ein 21:21-Unentschieden herangearbeitet, wobei es den Gastgebern auch nicht mehr gelang, bedeutend davonzuziehen. "Zumindest hat man heute gesehen, dass wir auch fähig sind, spielerische Ausfälle unserer Leistungsträger zu kompensieren, so wie es dieses Mal bei Spielmacher Nico Piazzolla der Fall war", zog Langsdorf auch einen positiven Aspekt aus der Partie. In der packenden Schlussphase hatten die Lindener sogar noch die Möglichkeit, ein Unentschieden zu erreichen, allerdings erkannten die Unparteiischen das Tor von Lars Müll in der letzten Sekunde als regelwidrig an - so blieb es bei beim 27:28.
Im Stenogramm:
Petterweil: Hägele, Malkmus; Olbrich (9), Hardt (3), A.Koch (1), Scherer (1), Kunkel (1), T.Koch, Jung, Peschke (8/6), Ruppert, Rautschka (2), Lange (3),
Linden: Schwarz, Bopf; Semmelroth (1), Glaub, Müll (6), Nober (5), Weber (3), Schäfer (2), Hofmann (4), Agel (1), Piazzolla, Hoffmann, Textor (5/1), Schild
Zuschauer: 200. - Schiedsrichter: Freund/Rinschen (Griesheim). - Zeitstrafen: 8:12 Minuten. - Siebenmeter: 7/6:4/1.
Gießener Anzeiger vom Montag, 25. Januar 2010
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