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TV Petterweil fühlt sich total verschaukelt

Bei der HG Saarlouis 25:27-Niederlage kassiert - Indiskutable Schiedsrichterleistung torpediert jegliche Siegchance - Korus stark

Coach Gebhard Fink war restlos bedient, Team-Manager Reinhard Kreft »stocksauer« und die ganze Mannschaft total frustriert: Die Handballer des TV Petterweil fühlten sich am Samstag Abend, nach dem zehnten Meisterschaftsspiel bei der HG Saarlouis, ziemlich verschaukelt, denn die 25:27 (15:13)-Niederlage beim mit bislang 10:8 Punkten in der Regionalliga Südwest auf Rang sieben geführten Saar-Vertreter entsprang ihrer Meinung nach indiskutablen Schiedsrichter-Entscheidungen, die in Halbzeit zwei die eigenen Siegchancen schlichtweg torpedierten. »Eine Fehlentscheidung jagte die andere. Saarlouis wurde von den Unparteiischen in den zweiten 30 Minuten durchgehend bevorteilt«, brachte Reinhard Kreft die Sache auf den Punkt, »unter diesen Bedingungen hatten wir praktisch keine Chance, den siebten Saisonsieg einzufahren.«. Kritische Bemerkungen in Richtung Team-Leistung blieben deshalb aus: »Von den Spielern hat keiner enttäuscht, Kreisläufer Andrzej Korus war stärkster Akteur auf dem Parkett:« Eigentlich, so sollte man annehmen, lagen demnach alle Vorteile auf Seiten der Fink-Sieben.

»Aber wenn - wie am Samstag in Saarlouis geschehen - gegen die eigene Mannschaft eine Zeitstrafe nach der anderen verhängt wird, Regelwidrigkeiten der Gastgeber jedoch in fast allen Fällen ungeahndet blieben, dann kann am Ende kein Erfolg herausspringen«, erzürnte sich der Petterweiler Team-Manager über die aus TVP Sicht höchst merkwürdigen Dinge, die da im fernen Saarland vor sich gingen und dem Wetterauer Regionalligisten die erste Saison-Niederlage auf fremdem Parkett bescherten.

Dabei fing's für die Mannen im gelb-schwarzen Dress vor rund 400 Zuschauern nahezu optimal an, denn Malik, Fetzer und Co. präsentierten sich in den ersten Minuten hellwach, lagen nach Treffern von Ziad Rejab (2), Philip Deinet und Andrzej Korus bis zur sechsten Minute mit 4:0 vorne. Saarlouis hingegen kam ausgesprochen schwer in die Gänge. Die Truppe von Trainer Murai Pohara verkürzte zwar bis zur 15. Minute auf 6:8, musste später allerdings stets einen Drei-Tore Rückstand quittieren (9:12/24.), der sich freilich bis zur Pause wieder auf deren zwei (13:15) verringert hatte.

Die Hoffnung von Petterweils Trainer Gebhard Fink, ab der 31. Minute möge es ähnlich vielversprechend weiter gehen, schmolz schnell dahin wie der Schnee in der Sonne. Weil nämlich das Schiedsrichter-Gespann Gerhard /Küsters (Mainz) Petterweiler Cracks reihenweise vom Parkett schickte, schnupperte Saarlouis Morgenluft und ging in der 37. Minute (17:16) erstmals in Führung.

Ein Vosprung, der sich zunächst kontinuierlich vergrößerte (22:19/48.). Erneut in Unterzahl agierend, kämpften sich jedoch die Gäste nach Treffern von Andrzej Korus und Heiko Trinczek auf 25:24 (56.) heran, wurden aber für ihren Schwung und Elan nicht belohnt, zumal in der Schlussphase die Schiedsrichter erneut Schicksal spielten und Petterweiler Spieler wegen harmloser Attacken zum zeitlich begrenzten Zuschauen verurteilten. »Es war ganz einfach unmöglich, das Spiel noch zu kippen«, beschrieb Reinhard Kreft das, was sich in den letzten Minuten einer hektischen Regionalliga-Partie ereignete, höchst treffend.

TVP-Kreisläufer Andrzej Korus zeichnete mit seinem zehnten Tor für den 25. und letzten Gäste-Treffer verantwortlich, im Gegenzug vollendete SaarlouisRückraumspieler Stemmler den 27:25-Endstand.

Fazit aus der Sicht des arg enttäuschten TV Petterweil: Nach der dritten Saisonniederlage verfügt die Mannschaft von Coach Gebhard Fink mit nunmehr 13:7 Zählern zwar immer noch über eine respektable Punkte-Bilanz, der Kontakt zu Spitzenreiter HSG Münster, mit dem der Wetterauer Regionalligist Ende November die Klingen kreuzt, ist jedoch zunächst einmal abgerissen.

HG Saarlouis: Bus, Steier; Altmeyer (4), Stemmler (9/4), Rockay (1), Zivanic (3), Stefan Schneider, Jager, Zimmer (3), Sak (2), Kessler (5).

TV Petterweil: Martin Malik, David Reimann; Jörn Olbrich (4/1), Ziad Rejab (6/2), Heiko Trinczek (1), Alexander Fetzer, Andrzej Korus (10), Felix Schneider, Jens Ruppert, Philip Deinet (4), Dennis Baier, Andrej Shimonjenko.


Schiedsrichter: Gerhard/Küsters (Mainz)
Zeitstrafen: HG 2 - TVP 6
Siebenmeter: HG 4/4 - TVP 4/4
Zuschauer: 400.


Wetterauer Zeitung vom Montag, 15. November 2004

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