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Dem Favoriten das Leben einfach zu leicht gemacht

TV Petterweil unterliegt MSG Linden 28:30 - Schäfer kaum zu stoppen - Trainer Ernst lobt Moral seiner jungen Spieler

»Ich bin mit dem Spiel zufrieden, auch wenn das Ergebnis nicht ganz stimmt«, urteilt Detlef Ernst, Trainer des TV Petterweil, über die knappe 28:30 (12:16)-Niederlage seiner Mannschaft bei der MSG Linden. Im Duell der beiden Aufsteiger und letztjährigen Meister ihrer jeweiligen Liga setzte sich am Ende die größere Erfahrung der Lindener durch. Denn diese konnten immer nachlegen, wenn Petterweil durch Kampf und aufopferungsvollen Einsatz kurz davor stand, die Partie zu drehen. »Die Mannschaft hat sehr viele meiner Vorgaben umgesetzt; zudem hat die Einstellung gestimmt«, lobte Ernst. »Aber die jungen Spieler müssen erst noch zu einer richtigen Einheit werden, und in kritischen, spielentscheidenden Situationen fehlt oft noch die Cleverness, die erfahrene Spieler wie diejenigen Lindens an den Tag legen. Insgesamt war hier durchaus etwas drin für uns; zumindest einen Punkt hätte die Mannschaft sich verdient gehabt«, ist Ernst überzeugt.

Petterweil kam gut in die Partie gegen die leicht favorisierten Lindener. Motiviert und mit Einsatzwillen boten die TVPler der MSG Paroli., aber vor allem die Abwehr-Mitte der Gäste erwies sich als zu schwach. Hier musste man gegen den starken Lindener Rückraum oft herausrücken; die entstehenden Lücken wurden von Linden dann souverän zu einfachen Treffern vom Kreisrand aus genutzt. Hinzu kamen noch einige Fehler im Petterweiler Angriff, so dass Linden nach 22 Minuten mit 14:10 in Front lag. Diese Führung nahmen die Hausherren mit der 16:12Pausenführung mit in die Kabine. »Wir haben es Linden in unserer Abwehr in dieser Phase zu einfach gemacht«, analysierte Ernst, »das war auch unser größtes Manko im ganzen Spiel.«

Das änderte sich jedoch im zweiten Durchgang: jetzt stand die TVP-Deckung stabiler, und vor allem Felix Schneider stopfte noch vorhandene Lücken in der Petterweiler Abwehr. Den starken MSG-Rückraum konnte man in der Folge recht gut in Schach halten. Lediglich Lindens Schäfer war nach wie vor kaum zu stoppen. Mit der Abwehr-Steigerung kam Petterweil nach Wiederanpfiff zu drei Treffern in Folge - mit dem 15:16-Anschluss war die Partie damit wieder offen: Zwar lag Linden stets in Front, aber bis zum 21:22 (41.) blieb Petterweil den Gastgebern auf den Fersen. Langsam macht sich aber nun bemerkbar, dass sich der linke Rückraum des TVP nie gegen die robuste Lindener Abwehr durchsetzen konnte. Kein einziger Treffer wollte von dieser Position aus gelingen, auch wenn der gute Alexander Kunkel zumindest regelmäßig aus dem rechten Rückraum traf. Der 21:22-Anschluss der Gäste verunsicherte Linden nicht. Mit Cleverness. und Erfahrung legten die Hausherren schnell auf die Vorentscheidung von 28:23 (50.) vor. Petterweil bewies weiterhin Moral und kämpfte sich noch einmal auf 26:28 (55.) heran. Aber wie beim vorherigen Anschluss war man auch jetzt zu nervös und glücklos, um den Ausgleich zu erzwingen. Eine doppelte Manndeckung in der Schlussphase erwies sich zwar als wirkungsvoll, brachte die Petterweiler dem Ausgleich aber nicht näher, da Linden routiniert die Zeit herunterspielte.

Insgesamt ist Ernst mit der Leistung seiner jungen Mannschaft zufrieden. »Wenn die Spieler auch weiterhin so spielen und kämpfen, können wir guter Dinge sein. Und dass die Jungs in spielentscheidenden Situationen Nerven gezeigt haben, das wird sich mit wachsender Erfahrung legen«, ist sich Ernst sicher. Als nächstes steht eine Heimpartie gegen Hochheim/Wicker auf dem Programm. In eigener Halle hofft Ernst hierbei auf eine Überraschung gegen den derzeitigen Tabellenführer der Landesliga Mitte.

Tore MSG Linden: Rath (4), Weber (4), Agel (4), Piazolla (3/3), Wolfahrt (3), Elk (2), Nober (3), Schäfer (6), Müller (1).

TV Petterweil: Petrillo, Hägele; Kunkel (4), Robus (2), Thorsten Koch (2), Peschke (9/5), Alexander Koch, Schneider (5), Lange (1), Rautschka, Kurpiella, Jung (1), Self (1), Führ (3).

Im Stenogramm - Schiedsrichter: Jacob /Reindl (TSG Münster)
Zuschauer: 200
Siebenmeter: MSG 3/3, TVP 5/5


Zeitstrafen: 4:4 Minuten.


Wetterauer Zeitung vom Montag, 13. Oktober 2008

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