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Petterweils letzter Auftritt gegen überregionale Klasse

Mannschaft von Trainer Detlef Ernst unterliegt TSG Groß-Bieberau mit 28:38 - Spieler verabschieden sich mit Rosen bei den Fans - Stattliche Kulisse: 450 Zuschauer

Was im Mai 2002 als damaliger Oberliga-Meister und Sieger der anschließenden Qualifikations-Runde mit einem Triumph-Zug durch den Ort und jeder Menge Aufstiegs-Feten ausgiebig gefeiert wurde; endete gestern Abend, ziemlich genau fünf Jahre später, wegen finanzieller Probleme, die einen Rückzug in Richtung Bezirksoberliga Frankfurt unumgänglich machten, vergleichsweise unspektakulär: Das Duell gegen die TSG Groß-Bieberau, das TVP-Coach Detlef Ernst und seinen Leuten vor der imposanten Kulisse von 450 Zuschauern eine 28:38 (16:18)-Niederlage bescherte, war für die Handballer des TV Petterweil der in fünf Jahren Regionalliga-Mitgliedschaft insgesamt 72. und definitiv letzte Heim-Auftritt gegen einen Kontrahenten überregionaler Klasse.

Turbulente Zeiten, in denen auf dem Parkett der Sporthalle an der Sauerbornstrasse glorreiche Erfolge eine tolle Stimmung erzeugten, aber auch bittere Niederlagen beklagt werden mussten, sind ab sofort Geschichte und auf Grund der im Karbener Stadtteil propagierten Vereins-Philosophie auf sportlich derart hohem Niveau wohl nicht wiederholbar. Morgen Abend noch die Begegnung beim künftigen Zweit-Bundesligisten SG Wallau/Massenheim (Beginn: 19.30 Uhr), dann ist die Regionalliga-Saison 2006/2007 gelaufen. Mit Ausnahme von Kreisläufer Felix Schneider werden sich inklusive Trainer Detlef Ernst alle Spieler, die in den vergangenen neun Monaten die gelb-schwarzen Handball-Interessen auf der Bühne der dritten Liga verteidigten, neue sportliche Herausforderungen suchen.

Vor der Begegnung gegen den RegionalligaZweiten hatten sich die Petterweiler Cracks, die sich mit Rosen von ihren treuen Fans verabschiedeten, geschworen, noch einmal alles zu geben und den Südhessen gebührend Paroli zu bieten. »Zumindest in den ersten 30 Minuten hat das auch prima funktioniert«, resümierte Coach Detlef Ernst hinterher, »doch gleich zu Beginn der zweiten Hälfte sind die Gäste durch etliche Tempogegenstöße uneinholbar davon gezogen.« Und in der Tat: Leistungsunterschiede waren zunächst nicht festzustellen: Nach acht Minuten stand´s dank Björn Ehmers Volltreffer 5:5, später - bis zur 13. Minute - legten die Gastgeber sogar zwei Tore vor (9:7/Jörn Olbrich) und lagen auch noch in der 16. Minute vorne (11:9).
Drei TSG-Tore in Folge beendeten allerdings die anfängliche TVP-Dominanz (11:12/19.), während in der Schlussphase der ersten Halbzeit Clemens Fischer zum 14:15, Uwe Ruhrmann zum 15:16 sowie Björn Ehmer zum 16:17 in die Vollen trafen. Dann die Vorentscheidung: Acht Gäste-Goals in Serie - eins vor und sieben gleich nach der Pause - machten bis zur 37. Minute (16:25) deutlich, welches Team die Halle als Sieger verlassen würde.

Die gute Laune des teils wehmütig gestimmten Publikums wurde dadurch freilich nicht beeinträchtigt: Jeder Petterweiler Volltreffer wurde lautstark bejubelt, auch wenn Groß-Bieberau über die Stationen 20:30 (Grimm/47.) und 25:35 (Baltic/56.) einen locker herausgespielten Kantersieg (28:38) landete.

TV Petterweil: Oliver Malkmus, Martin Malik, Pierre D´Aveta (1), Björn Ehmer (6), Fabian Neumeier, Felix Schneider (3), Jörn Olbrich (9), Heiko Trinczek (1), Uwe Ruhrmann (1), Clemens Fischer (1), Ralf Scherrer (1), Dennis Baier (1), Rene Lenhardt (3), Jens Ruppert (1/1).

TSG Groß-Bieberau: Ritschel, Kredl, Lautenschläger; Scholz (3), Grimm (9/2), Baltic (6), Lorenz, Gunst, Alexej Rybakow (7), Schellhaas (3), Bauer (2), Dennis Rybakow (4/3), Kossler (4).

Schiedsrichter: Kern/Kuschel (HV Pfalz)
Zeitstrafen: TVP 6 - TSG 4
Siebenmeter: TVP 3/1 - TSG 6/5
Zuschauer: 450. Uwe Born


Wetterauer Zeitung vom Freitag, 18. Mai 2007

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