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Reinhard Kreft: >Start ins neue Jahr ist geglückt<

Kampfstarker TV Petterweil erreicht beim Rangsechsten HSG Mülheim-Kärlich 32:32 - Mannschaft beweist tolle Moral - Neuzugang Andreas Kalmann überzeugt

Siege, die zwingend notwendig sind, um in der Regionalliga Südwest eine sportliche Zukunft zu haben, waren auf Seiten des TV Petterweil bislang dünn gesät und beschränkten sich ausschließ­lich auf den Oktober des vergangenen Jahres. Ziemlich exakt zehn Wochen nach dem letzten Er­folgserlebnis, genauer gesagt beim vom 4. Februar vorgezogenen Meisterschaftsspiel gegen den Rangzwölften HSG Mülheim-Kärlich gestern Abend in der Mülheimer Schulsporthalle, standen die Chancen der Wetterauer Handballer auf Zählbares demnach erneut nicht zum Besten. Das war al­len Beteiligten zwar von vorneherein klar, dennoch spekulierten die Handballer aus dem Karbener Stadtteil - weil man in der Vorrunde gegen das Rheinland Team nach einer lange Zeit ausgeglichenen Partie knapp mit 25:27 den kürzeren gezogen hatte - insgeheim auf einen positiven Start ins neue Jahr. Und was kaum einer für möglich gehalten hatte, wurde tatsächlich Wirklichkeit, denn das Team von TVP-Coach Gebhard Fink erreichte in der Koblenzer Kante nach einem 12:17-Pausen­rückstand noch ein 32:32-Remis.

Wobei den Mannen im gelb-schwarzen Dress um ein Haar gar ein Erfolg gelungen wäre. Rückraum-Scharfschütze Christian Kühn si­cherte der vorab klar favorisierten Mülheimer Truppe mit seinem Volltreffer zehn Sekunden vor dem Abpfiff wenigstens das Unentschieden, nachdem die erstmals durch die Neuzugänge Andreas Kalman und Clemens Fischer verstärk­te Fink-Sieben durch einen rasanten Endspurt eine fast schön verloren geglaubte Partie noch zu kippen verstand.

Rund 300 HSG-Fans staunten angesichts der furiosen Petterweiler Aufholjagd ab der 56. Mi­nute jedenfalls nicht schlecht, denn ein schein­bar sicheres Drei-Tore-Polster (31:28) der Häring-Schützlinge hielt die Gäste aus der Wet­terau nicht davon ab, in den letzten vier Minu­ten zum Gegenschlag auszuholen, der binnen kurzer Zeit durch vier Goals in Serie von Felix Schneider, Andreas Kalman, Pierre D´Aveta und Rene Lenhardt die eigene Führung (31:32) er­brachte.

Dass es für den engagiert auftretenden TV Pet­terweil dennoch nicht zum dritten Saisonsieg reichte, wurde hinterher auf Seiten der Karbener Handballer zwar ein wenig bedauert, doch Team-Manager Reinhard Kreft hatte die Fas­sung schnell wieder gefunden: »Ein nicht unbe­dingt erwarteter Punktgewinn, mit dem wir sehr gut leben können. Der Start ins neue Jahr ist ge­glückt«.

Die Mannschaft habe, so Kreft, eine tolle Mo­ral bewiesen: »Andreas Kalman nach Petterweil zu holen, hat sich voll und ganz ausgezahlt. Er und Jörn Olbrich ragten aus einem kämpferisch ungemein starken Team noch heraus«. Schon die Anfangsphase zeigte, dass der TV Petterweil nicht gewillt war, das Mülheimer Hallenparkett kampflos zu räumen. Ganz im Gegenteil: Nach neun Minuten verfügte man über einen knappen Vorsprung (4:6), der jedoch - bedingt durch drei Zeitstrafen zwischen der 14. und 18. Minute - schnell dahin geschmolzen war und später dann (22.) den Mülheimern eine erste, deutliche Führung (12:8) bescherte. Die Aussichten auf ei­nen Punktgewinn schwanden.

Diesen Zustand zu korrigieren, wollte den TVP-Cracks über weite Strecken der Begegnung partout nicht gelingen: 17:12 stand´s zur Pause, 21:18 nach 39 Minuten, 25:20 in der 42. Minute und auch der 27:22-Zwischenstand (48.) ließ ei­gentlich nur einen Schluss zu, nämlich einen si­cheren Erfolg der Gastgeber. Die finale Power, die Malik, Olbrich, D´Aveta und Co. zu demon­strieren verstanden, belehrte die vor Ort befind­lichen Handball-Freunde jedoch eines Besseren und verdeutlichte zudem, dass mit TVP-Trainer Gebhard Fink und seinen Leuten in den kom­menden Wochen wieder zu rechnen ist. Jeden­falls ist sich Reinhard Kreft diesbezüglich abso­lut sicher: »Nach dieser Vorstellung können wir in Sachen Klassenerhalt wieder mit Optimismus in die Zukunft blicken«.

HSG Mülheim-Kärlich: Oster, Arenz; Kühn (8), Hommen, Bjarnason, Jung (1), Sauer, Schäfer (11/4), Räder, Nürenberg (1), Hühmänn (2), Bech­tel (6), Vogt (3).

TV Petterweil: Martin Malik, Oliver Malkmus; Jörn Olbrich (8/2), Björn Ehmer (1), Pierre D´A­veta (5/3), Dennis Baier (3), Uwe Ruhrmann, Felix Schneider (4), Heiko Trinczek (2), Fabian Neumeier, Rene Lenhardt (3), Andreas Kalman (6), Clemens Fischer.

Schiedsrichter: Bärtl/Janisch (HV Hessen)
Zeitstrafen: HSG 5 - TVP 7
Siebenmeter: HSG 4/4 - TVP 6/4
Zuschauer: 300. Uwe Born


Wetterauer Zeitung vom Montag, 08. Januar 2007

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