TV Petterweil geht höchst unglücklich leer aus
Dass ein verkorkster Saisonstart die Moral der Truppe nicht gerade auf Vordermann bringt, ist in den Reihen des TV Petterweil aus den letzten beiden Regionalliga-Jahren wohl bekannt. Eben deshalb standen die Handballer aus dem Karbener Stadtteil bereits am gestrigen Sonntagabend, im zweiten Pflichtspiel vor eigenem Publikum gegen die HSG Mülheim-Kärlich, unter einem gewissen Druck, denn den Meisterschafts-Auftakt hatte man vor Wochenfrist in Vallendar bekanntlich in den Sand gesetzt, und zwei Niederlagen gleich zu Beginn wollte das Team von TVP-Coach Gebhard Fink tunlichst vermeiden. Was die Leistung angeht, wusste sich die Petterweiler Truppe gestern Abend gegenüber der vergangenen Woche gewiss erheblich zu steigern, aber weil Mülheim-Kärlich halt eine Klasse besser als Vallendar Handball zu spielen versteht, ging die Fink-Sieben nach großem Kampf erneut leer aus, denn man unterlag höchst unglücklich mit 25:27 (12:11).
Das Tragische an der ganzen Sache: Die Gastgeber lagen 55 Minuten lang vorne, führten phasenweise mit drei Treffern Vorsprung und hatten am Ende - auch weil die Referees speziell in Halbzeit zwei im Zweifelsfall stets gegen den TVP entschieden - dennoch mit zwei Toren das Nachsehen. »Kein Vorwurf ans Team«, nahm Gebhard Fink seine Leute ausdrücklich in Schutz, »aber wenn es in einer solch engen Geschichte die Schiedsrichter an der notwendigen Objektivität vermissen lassen, kann man nicht gewinnen.« Aus Petterweiler Sicht begann´s vor rund 300 Zuschauern in der Sporthalle an der Sauerbornstrasse ideal: Neuzugang Dennis Baier und Pierre D´Aveta per Siebenmeter brachten ihre Mannschaft schnell nach vorne. Über die Zwischenstände 5:3 (D´Aveta/13.), 7:5 (Dirk Pezold/16.) und 8:7 (D´Aveta/20.) erkämpften sich die Petterweiler bis zur 26. Minute erstmals ein Drei-Tore-Polster (12:9/Pezold), das bis zur Pause nach Mülheimer Volltreffern durch Schäfer und Bechtel allerdings wieder auf ein Minimum zusammengeschmolzen war.
Insbesondere den Toren von Jörn Olbrich war es zu verdanken, dass die Mannen im gelbschwarzen Dress auch in den zweiten 30 Minuten lange Zeit auf Siegkurs segelten, während auf Mülheimer Seite im linken Rückraum Christian Kühn der TVP-Abwehr arg zusetzte. Er brachte die Handballer aus der Koblenzer Kante immer wieder heran, traf beispielsweise zum 18:18 und 19:19-Gleichstand ins Schwarze, und zeichnete auch - nachdem Dirk Pezold und Heiko Trinczek für Petterweil mal wieder ein Zwei-Tore-Polster herausgeworfen hatten (22:20/49.) - für das 22:22-Remis in der 55. Minute verantwortlich. Björn Ehmer konterte mit dem 23:22 - die letzte Führung des Wetterauer Regionalligisten. Sauer egalisierte für die HSG, Räder und Bechtel besorgten die Goals zum 23:25 (57.), und in der turbulenten Schlussphase reichten Petterweiler Treffer von Jörn Olbrich zum 24:25 (58.) und Pierre D´Aveta zum 25:26 (59.) nichtmehr. Kühns verwandelter Siebenmeter im allerletzter Sekunde zum 25:27-Endstand beendete eine rasante Regionalliga-Partie, in der ein Unentscheiden das gerechtere Ergebnis gewesen wäre.
TV Petterweil: Martin Malik, Oliver Malkmus; Jörn Olbrich (9), Pierre D´Aveta (6/2), Uwe Ruhrmann (1), Heiko Trinczek (2), Fabian Neumeier, Björn Ehmer (1), Felix Schneider (1), Dennis Baier (2), Hans Self, Dirk Pezold (3), Rene Lenhardt. 
HSG Mülheim-Kärlich: Oster, Arenz; Kühn (12/4), Hommen, Nürenberg, Räder (3), Albrecht (3), Bjarnason, Vogt, Hühmann (1), Schäfer (3), Bechtel (3), Sauer (1), Jung (1).
Schiedsrichter: Niedtner/Valley (HV Thüringen).
Siebenmeter: TVP 1/1 - HSG 5/4. – 
Zeitstrafen: TVP 5 - HSG 3. – 
Rote Karte: Felix Schneider (60.). –
Zuschauer: 300.                                                                	
Uwe Born
Wetterauer Zeitung vom Montag, 25. September 2006
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