Kein Harz: Spielfaden nach Pause verloren
Vallendar. Nach dem kurios verlorenen „Marathon-Match“ beim TV Vallendar war Petterweils Teammanager Reinhard Kreft untröstlich. Zuvor mussten sich die Handballer des TVP nach zwei geschlagenen Stunden Spielzeit zum Auftakt der Regionalliga Süd dem Aufsteiger mit 23:28 geschlagen geben, nachdem die Mannschaft von Trainer Gebhard Fink zur Pause noch mit 12:11 vorne gelegen hatte.
„Wir haben es in der ersten Halbzeit versäumt, mehr als mit nur einem Tor in die Kabine zu geben“, trauerte Kreft den vergebenen Chancen nach. Kein Verständnis zeigte er für den umstrittenen Platzverweis von Dirk Pezold wegen Foulspiels nur fünf Minuten nach Wiederbeginn. „Das war niemals eine Rote Karte! Eine Zeitstrafe hätte vollkommen gelangt, zumal eine vergleichbare Aktion auf Vallendarer Seite in Durchgang eins nur mit zwei Minuten geahndet wurde“, ärgerte sich Kreft über die Schiedsrichter Jacob/Dähne, die insgesamt 19 Zeitstrafen verteilten.
Schon vor Pezolds Hinausstellung war der angeschlagen in die Partie gegangene TVP entscheidend aus dem Rhythmus gekommen. Nachdem in der ersten Hälfte beide Teams noch zum Harz griffen, wurde das Haftungsmittel nach Anweisung des in Vallendar anwesenden Klassenleiters Kasobke für den zweiten Durchgang verboten. „Für mich eine unverständliche Entscheidung. Allein die Halbzeitpause dauerte über 20 Minuten“, berichtete Kreft, „gerade unsere Jungen wirkten durch die plötzliche Umstellung auf einen harzlosen Ball verunsichert.“ Für den Höhepunkt eines chaotischen Abends sorgte ein Vallendar-Fan, der in der 42. Minute mit zwei Wasserflaschen bewaffnet quer über das Spielfeld lief.
Für den TVP trafen: Neumeier (5), d’Aveta (5/2), Olbrich (4), Ruhrmann (3), Olbrich, Ehmer, Pezold (je 2), Self und Schneider. (rm)
Frankfurter Neue Presse vom Montag, 18. September 2006
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