Harz-Verbot zur Pause irritiert TV Petterweil
Beim Aufsteiger TV Vallendar zum Saison-Auftakt mit 23:28 unterlegen - Trinczek, Schneider und Ruhrmann nicht fit
Aller Anfang ist schwer - auch für den TV Petterweil: Die Handballer aus dem Karbener Stadtteil, die zur Ouvertüre ihrer fünften RegionalligaSaison am Samstagabend beim Aufsteiger TV Vallendar eigentlich mit zwei Punkten eine solide Basis für ein erfolgreiches Abschneiden in der Meisterschaftsrunde 2006/2007 schaffen wollten, mussten die Rückreise aus der Koblenzer Ecke mit leeren Händen antreten, denn die Gastgeber behielten nach einer lange Zeit ausgeglichenen Partie letztlich klar mit 28:23 (11:12) die Oberhand. »Mag sein, dass der Sieg für Vallendar verdient war«, gab Petterweils Pressesprecher Reinhard Kreft unverblümt und ohne Umschweife zu, »zu hoch war er aber auf jeden Fall.«. Zwei Gründe seien, so Kreft, für den Petterweiler Auftakt-Flop verantwortlich gewesen »Erstens die über Gebühr lange Halbzeitpause, die durch das nach 30 Minuten angeordnete Harz-Verbot verursacht wurde und unsere Cracks aus dem Rhythmus brachte, sowie zweitens die aus unserer Sicht völlig überzogene Rote Karte für Dirk Pezold nach 35 Minuten«, die genau so unnötig war wie ein Kropf.
Pezolds Ausschluss machte sich auf Seiten des TVP insbesondere in der Abwehr negativ bemerkbar und gestattete es der Mannschaft von Vallendars Spielertrainer Zdravko Guduras, in der Schlussphase die knappe 22:21-Führung (53.) binnen drei Minuten auf 26:21 auszubauen, wodurch die letzten beiden Volltreffer von Petterweils Rechtsaußen Fabian Neumeier wirkungslos verpufften. Ganz generell stand das Regionalliga-Auftakt-Match für TVP-Coach- Gebhard Fink und seine Leute unter keinem guten Stern, denn sowohl Rechtsaußen Heiko Trinczek (Oberschenkelzerrung) als auch beide Kreisläufer, Felix Schneider (Nachwirkungen einer Mandelentzündung) und Uwe Ruhrmann (Grippe), waren nicht hundertprozentig fit. Dennoch starteten die Mannen im gelb-schwarzen Dress ganz passabel, lagen nach einem 2:4-Rückstand ab der achten Minute (6:5) bis zur Pause stets knapp vorne und ließen nach der langen »Harz-Diskussion« zu Beginn der zweiten Hälfte zunächst keine Schwächen erkennen. Pezold traf zum 13:11 ins Schwarze, Neumeier zum 14:12, ehe Vallendar durch zwei Treffer egalisierte (14:14).
Auch nach Pezolds Ausscheiden schien alles auf ein knappes End-Resultat hinaus zu laufen, zumal sich angesichts guter Defensiv-Leistungen hüben wie drüben keiner der beiden Kontrahenten abzusetzen vermochte (19:19/46.). Am Ende jedoch sollte Dirk Pezolds Fehlen auf Seiten des TVP, der dadurch am eigenen Kreis mehr und mehr an Stabilität einbüßte, doch noch negativ zu Buche schlagen, denn auf der rechten Seite fanden die auffälligsten Spieler des Gastgebers, Christian Kirstges und Daniel Rakojevic, ein ums andere Mal die spielentscheidenden Lücken. Stark beim TV Petterweil: Keeper Martin Malik und - allerdings nur in den ersten 30 Minuten - Pierre D´Aveta auf der Rückraum-Mitte-Position. Insgesamt gesehen sei, so Kreft, das Team sicher noch steigerungsfähig: »Und das ist auch zwingend erforderlich, um nächsten Sonntag zu Hause gegen den Mitfavoriten HSG Mülheim-Kärlich erfolgreich Paroli bieten zu können.«
TV Vallendar: Dallibor, Klein; Rakojevic (5), Kirstges (9/1), Mohr (2/2), Fischer, Räder (3), Maric (1), Klepzig (1), Mohrs (2), Guduras (5), Philipp Weber.
TV Petterweil: Martin Malik, Oliver Malkmus, Jörn Olbrich (4), Heiko Trinczek, Björn Ehmer (2), Pierre D´Aveta (5/2), Dirk Pezold (2), Felix Schneider (1), Frank Weber, Hans Self (1), Fabian Neumeier (5), Uwe Ruhrmann (3), Rene Lenhardt. -
Siebenmeter: TVV 4/3 -TVP 2/2. -Zeitstrafen TW 9 - TVP 10. - Rote Karte: Pezold (35.). - Zuschauer: 250.
Wetterauer Zeitung vom Montag, 18. September 2006
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