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Enttäuschung hält sich in engen Grenzen

TV Petterweil unterliegt beim Spitzenreiter SG Wallau-Massenheim 26:35 - Jede Menge Zeitstrafen kassiert

Zu ungewohnter Stunde, nämlich samstags um 16 Uhr, unter Wettkampfbedingungen Handball zu spielen, war dem TV Petterweil diese Runde noch nicht vergönnt. Doch in fremden Hallen kann man sich die Anwurf-Zeit bekanntlich nicht aussuchen, und im übrigen waren am vergangenen Samstag die Erfolgsaussichten des Wetterauer Regionalligisten, der in Auswärtspartien noch keinen Sieg erringen konnte (drei Remis, acht Niederlagen), ohnehin gleich null. Denn in der Hofheimer Ländcheshalle gegen den aktuellen Spitzenreiter und designierten Zweit-Bundesligisten SG Wallau/Massenheim zu punkten, hatte sich bislang für alle Regionalligisten als aussichtsloses Unterfangen entpuppt.

Und was alle Beteiligten schon vorher ahnten, wurde denn auch nach 60 Minuten zur Gewissheit: Die Mannschaft des Petterweiler TrainerDuos Gebhard Fink/Thomas Jäth hatte beim Tabellenführer praktisch keine Chance, zumal die stark besetzte Truppe von Wallau/Massenheims Coach Jörg Schulze mit 35:26 (16:15) die Oberhand behielt.

Auf Petterweiler Seite quittierte man den zwölften vergeblichen Versuch, auf des Gegners Hallenboden die optimale Ernte einzufahren, ziemlich gelassen. Weil nämlich in Sachen Klassenerhalt schon vor zwei Wochen Entwarnung gegeben werden konnte, und darüber hinaus das Team beim Tabellenführer über weite Strecken der Partie zu überzeugen vermochte, hielt sich auf Seiten des TVP die Enttäuschung trotz der zwölften Saisonniederlage in engen Grenzen. »Sicher, einige technische Fehler haben mir überhaupt nicht gefallen«, erklärte Gebhard Fink, »doch insgesamt haben sich unsere Spieler beim Topp-Favoriten gut verkauft.« Man sei, so Finks Trainer-Partner Thomas Jäth, 50 Minuten lang sehr diszipliniert zur Sache gegangen: »Begünstigt durch viele Zeitstrafen auf unserer Seite, sind die Gastgeber erst in der Schlussphase entscheidend davon gezogen.« Und eben deshalb sei die Niederlage wohl um einige Tore zu hoch ausgefallen.

Ohne den Langzeitverletzten Jens Ruppert und den für Gelnhausen im Einsatz befindlichen Philip Deinet entwickelte sich vor rund 500 Zuschauern vom Start weg eine recht ausgeglichene Partie, in der Wallau/Massenheim zwar zunächst stets führte, jedoch nie mehr als zwei, drei Treffer vorlegen konnte. Die Petterweiler hielten jedenfalls mit 100 Prozent prima gegen. Heiko Trinczek und Fabian Freiwald auf den Außen, Dirk Pezold, Pierre D´Aveta und Jörn 0lbrich im Rückraum sowie Felix Schneider am Kreis zeigten sich von den vermeintlichen SG Stärken nur wenig beeindruckt, ließen sich partout nicht abschütteln (10:9/23.), packten kurz vor der Pause gar den Ausgleich (15:15); und lagen nach 35 Minuten (17:18/Olbrich) überraschend vorne.

Wallau/Massenheim wackelte, fiel aber nicht. Drei SG-Tore in Folge (20:18/39.) rückten die Verhältnisse wieder gerade - ein Zwei-Tore-Polster des Liga-Leaders, das bis zur 48. Minute (24:22) Bestand hatte. Jede Menge Zeitstrafen für TVP-Cracks gaben schließlich den Ausschlag: Die Schulze-Sieben nutzte dies weidlich aus, erhöhte schnell auf 28:22 und fuhr den 23. Erfolg im 25. Pflichtspiel letztlich locker nach Hause. Deshalb Trübsal zu blasen, war seitens der Petterweiler Verantwortlichen dennoch nicht angebracht. »Ganz im Gegenteil«, bilanzierte Team-Manager Reinhard Kreft, »ähnlich gut eingestellt sind nächsten Sonntag zu Hause gegen die HSG Römerwall zwei Punkte fällig.«

SG Wallau/Massenheim: Tillmann, Beer; Zölls, Gassmann (1), Plattner (8/1), Linder (2), Bonnkirch (2), Garbo, Bohnert (4), Ehrmann (6), Lorenz, Allendorf (5), Rossmeier (7).

TV Petterweil: Malik, Reimann, Malkmus; 0lbrich (7), Freiwald (1), Self, Ehmer (2), Pezold (2), Shimonjenko, D´Aveta (5/4), Schneider (5), Trinczek (4), Mansfeld, Gil.

Schiedsrichter: Jost/Klassen (HV Saar)
Zeitstrafen: SG 6 - TVP 7
Siebenmeter: SG 3/1 = TVP 4/4
Zuschauer: 500. Uwe Born


Wetterauer Zeitung vom Montag, 24. April 2006

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