Den Auswärtspunkt wie einen Sieg gefeiert
TV Petterweil erreicht ein 25:25-Unentschieden bei der SG Nieder-Roden - »Mit kämpferischer Einstellung überzeugt«
(ub) Ganz gleich, bei welchem Regionalliga-Konkurrenten der TV Petterweil Punktspiele zu bestreiten hatte: Bis auf zwei Ausnahmen - zu Saisonbeginn in Nieder-Olm (26:26) sowie am 20. November letzten Jahres beim Tabellenletzten TBS Saarbrücken (33:33) - siegten stets die jeweiligen Gastgeber, und deshalb galt auch gestern Abend die abstiegsgefährdete SG Nieder-Roden in der Sporthalle an der Wiesbadener Straße gegen den ranghöchsten Wetterauer Handball-Klub als Favorit. Doch das Team aus dem Rodgauer Stadtteil wusste die Gunst der Stunde nicht zu nutzen, denn nach 60 am Ende doch hoch dramatischen Minuten kam der Rang Elfte gegen die personell arg dezimierte Truppe des Petterweiler TrainerDuos Gebhard Fink/Thomas Jäth nicht über ein 25:25 (12:13)-Remis hinaus.
Eine Tatsache, die den Nieder-Rodener Cracks natürlich gar nicht gefiel, auf Seiten der TVP-Spieler - obwohl es für sie auf fremdem Hallenparkett wieder nicht für zwei Punkte gereicht hatte - jedoch wie ein Sieg gefeiert wurde. »Wir haben bei einem der direkten Kontrahenten in Sachen Klassenerhalt gepunktet«, freute sich Gebhard Fink, »unsere Mannschaft wusste mit einer tadellosen kämpferischen Einstellung zu überzeugen«. Und auch für Finks Trainerpartner, Thomas Jäth, gab´s hinterher keinen Anlass zur Kritik: »Ein Zähler, der Gold wert ist«.
Als herausragender Petterweiler Akteur erwies sich diesmal der erst 18-jährige Hans Self. In der Deckung auf der vorgeschobenen Position spielend, räumte er dort gewaltig ab und verlieh der TVP-Abwehr somit zusätzliche Sicherheit. Ebenso wichtig: Zwei Minuten vor dem Abpfiff, als Nieder-Roden mit einem Zwei-Tore-Polster im Rücken einem sicheren Erfolg zuzustreben schien, gelang ihm der wichtige 25:24-Anschlusstreffer, und in allerletzter Sekunde sorgte Björn Ehmer - von Kreisläufer Felix Schneider punktgenau angespielt - für das 25:25-Remis und dadurch für viel Jubel auf Petterweiler Seite. Dieses Resultat auch als dem Spielverlauf entsprechend zu bezeichnen, bietet sich geradezu an; denn vorher war es keiner der beiden Mannschaften gelungen, sich entscheidend abzusetzen.
Ohne Jens Ruppert sowie die für den TV Gelnhausen im Einsatz befindlichen Philip Deinet und Fabian Freiwald mussten die Gäste früh einen weiteren personellen Rückschlag quittieren, denn für Rechtsaußen Heiko Trinczek war nach zehn Minuten wegen einer Schulterverletzung Feierabend. Gleichwohl gestatteten es die Mannen im gelb-schwarzen Dress der SG nie, daraus Kapital zu schlagen. Vor rund 600 Zuschauern, darunter eine stattliche Anzahl Petterweiler Fans, entwickelte sich eine vom Start weg ausgeglichene Partie. Legte Nieder-Roden einen Treffer vor, glich der TVP aus - führten Olbrich, Ehmer und Co., egalisierte die Hormel-Sieben postwendend. Ein Spielverlauf, der erst in der Schlussphase zugunsten der SG Nieder-Roden zu kippen schien, doch durch die Goals von Hans Self und Björn Ehmer wieder relativiert wurde.
SG Nieder-Roden: Brosch, Illner; Knaf (3), Schmitt (1); Böhm (5), Meincke (7), Engel, Paliocha (1), Knieß, Ignacy (1), Ochs (3/1), Milde (4/4), Weiland.
TV Petterweil: Martin Malik, David Reimann, Oliver Malkmus; Jörn Olbrich (5), Andrej Shimonjenko (3), Björn Ehmer (3), Heiko Trinczek, Dirk Pezold (1), Pierre D´Aveta (7/4), Felix Schneider (5), Hans Self (1), Andre Mansfeld.
Schiedsrichter: Gill/Collet (HV Saar)
Zeitstrafen: SG-4 - TVP 3
Siebenmeter: SG 7/5 - TVP 7/4
Zuschauer: 600.
Wetterauer Zeitung vom Montag, 03. April 2006
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