Keine Gegenwehr im zweiten Abschnitt
TV Petterweil unterliegt beim Rangdritten HSG Mülheim-Kärlich mit 30:40 - Schlussphase ein Debakel - Jäth: »Schnell abhaken«
Zwei Remis, fünf Niederlagen: Dass mit den Handballern des TV Petterweil im bisherigen Saisonverlauf auf fremdem Hallen-Parkett nur wenig Staat zu machen war, ist wahrlich nicht zu bestreiten. So gesehen, konnte man die Erfolgssaussichten des Wetterauer Regionalligisten auch gestern Nachmittag, im Mülheimer Schul- und Sportzentrum gegen den aktuellen Rangdritten HSG Mülheim-Kärlich, von vorneherein auf ein Minimum reduzieren, zumal die Mannschaft des TVP-Trainer-Duos Gebhard Fink/Thomas Jäth schon beim Vorrundenvergleich gegen die Rheinland-Pfälzer ziemlich deutlich (27:32) die Segel streichen musste. Und im zweiten Duell gegen die Mülheimer wurde es für den TVP noch heftiger: Nach einer vor allem in den zweiten 30 Minuten indiskutablen Vorstellung unterlagen die Wetterauer Gäste nämlich mit 30:40 (11:14).
Laut Aussage von Petterweils Coach Thomas Jäth hätte nicht nur die im zweiten Abschnitt miserable Deckungsarbeit, sondern auch die recht einseitig pfeifenden Referees Pfister/Cawein (HV Pfalz) einen entscheidenden Beitrag zur sechsten TVP-Auswärtspleite geleistet. Dabei sah es für die Cracks im gelb-schwarzen Dress zunächst gar nicht mal so schlecht aus, denn nach knapp einer Viertelstunde verfügte man dank der Treffsicherheit von Dirk Pezold, Jörn Olbrich und Heiko Trinczek über ein komfortables Drei-Tore-Polster (9:6). »Bis zu diesem Zeitpunkt agierten wir hinten konzentriert und vorne durchaus überlegt«, fand Gebhard Fink eine plausible Erklärung für diese überraschende Führung. Doch später riss der Faden: Im Offensivspiel häuften sich die Fehlversuche und in der Abwehr fühlte sich für Mülheims torhungrigen Kreisläufer Kai Schäfer mit zunehmender Spieldauer niemand mehr verantwortlich. Die Folge: Der Petterweiler Vorsprung schmolz schnell dahin (11:11/24:) - und zur Pause sah es für Olbrich, Deinet und Co. angesichts des 11:14-Rückstands gar nicht mehr so gut aus.
»Dranbleiben«, lautete in der Pause die Petterweiler Marschroute für Abschnitt zwei. Eine Vorgabe, die nicht allzu lange eingehalten wurde (13:16, 15:18), und sich ab etwa der 40. Minute (16:22) gar in Wohlgefallen aufzulösen begann. Die Schlussphase war ein Debakel, an dessen Ende der TVP, der ohne den an einer Handverletzung laborierenden Stammkeeper Martin Malik auskommen musste, zum zweiten Mal in dieser Saison eine Niederlage mit zehn Toren Differenz und 40 Gegentreffern zu schlucken hatte.
»Schnell abhaken, und sich auf die nächste schwere Aufgabe am kommenden Samstag zuhause gegen den Titelkandidaten TV Kirchzell vorbereiten«, gab´s für Thomas Jäth gestern Abend wahrlich keinen Grund zur Freude. Mit´der Niederlage an sich könne man zwar durchaus leben, »doch die Art und Weise, wie wir uns in der zweiten Hälfte ohne nennenswerte Gegenwehr von den Mülheimern haben vorführen lassen, hat mir überhaupt nicht gefallen.«
HSG Mülheim-Kärlich: Oster, Arenz; Albrecht (5), Kühn (5), Bauer (3), Bjarnason (5/5), Bechtel (3), Christian Sauer (5), Schäfer (12), Räder, Nürenberg (2).
TV Petterweil: Reimann, Malkmus; Olbrich (7), Shimonjenko, Pezold (11), Deinet (1), Freiwald, Ruppert (2), D´Aveta (2/1), Ehmer (2), Schneider (1), Trinczek (4), Self. –
Schiedsrichter: Pfister/Cawein (HV Pfalz)
Zeitstrafen: HSG 5 - TVP 8
Rote Karte: Philip Deinet (50./3 x 2 Minuten)
Siebenmeter: HSG 6/5 - TVP 1/1
Zuschauer: 450.
Wetterauer Zeitung vom Montag, 13. Februar 2006
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