Fink: "Ein Punkt ist besser als gar keiner"
TV Petterweil und der bislang punktlose Tabellenletzte TBS Saarbrücken trennen sich 33:33 - »Diese Woche wird was passieren«
Ob Nieder-Olm, Kirchzell, Saarlouis oder Vulkan Vogelsberg: Ein Sieg in der Fremde, der blieb den Handballern des TV Petterweil im bisherigen Saisonverlauf in allen vier Auswärts-Duellen verwehrt. Klar, dass die Mannschaft des Trainer-Gespanns Gebhard Fink/Thomas Jäth diese unbefriedigende Ausbeute gestern Nachmittag unbedingt korrigieren wollte, zumal die Erfolgsaussichten im Gastspiel beim noch sieg- und punktlosen Tabellenletzten TBS Saarbrücken auch ohne den inzwischen zum Bundesligisten HSV Hamburg abgewanderten Kreisläufer Andreas Rastner ausgesprochen günstig schienen. Am Ende, nach 60 ziemlich ausgeglichenen Spielminuten, sprangen für den Wetterauer Regionalligisten zwar nicht die angestrebten zwei Zähler heraus, aber mit dem 33:33 (18:19)-Remis sollten die Mannen im gelb-schwarzen Dress eigentlich auch ganz gut leben können. »Ein Punkt ist besser als gar keiner«, nahm´s Gebhard Fink denn auch von der positiven Seite.
Die Analyse nach dieser Begegnung ließ nicht lange auf sich warten: Dass man nicht gewonnen habe, lag, so der Petterweiler Coach, daran, dass es im Defensiv-Bereich nicht so lief wie beim 22:21-Heimsieg vor Wochenfrist über Nieder-Roden: »Wir haben hinten nicht energisch genug zugepackt. Im Angriff klappte es hingegen ganz ordentlich.« Nach der Ursachenforschung ist man schnell auf einen Nenner gekommen. Das derzeitige Kardinal-Problem beim TVP: Im personellen Bereich hapert´s quantitativ an allen Ecken und Enden - es fehlen schlichtweg Alternativen. Auch in Saarbrücken verdeutlichte sich dies zur Genüge, denn Jörn Olbrich (beruflich verhindert) und Keeper Martin Malik (verletzt) waren erst gar nicht dabei, während Dennis Baier (Adduktoren-Zerrung) und der völlig außer Form befindliche Andrej Shimonjenko nur wenig Spielanteile erhielten.
Die Folge dieses Mankos war in spielerischer und taktischer Hinsicht nicht zu übersehen: Auf den Außenpositionen bekamen Jens Ruppert und Heiko Trinczek zwangsläufig genauso wenig Verschnaufpausen wie Dirk Pezold, Philip Deinet und Pierre D´Aveta im Rückraum oder Felix Schneider am Kreis. »Diese Woche wird etwas passieren«, erklärte Fink, »denn beim anstehenden Gastspiel des Spitzenreiters SG Wallau/Massenheim müssen wir in Sachen Personal-Auswahl unbedingt mehr Möglichkeiten haben.«
In der saarländischen Hauptstadt lagen die Wetterauer Gäste über weite Strecken der Partie auf Erfolgskurs, zumal man nach zunächst ausgeglichenem Spielverlauf (11:11/18.) auf drei Tore davonziehen konnte (14:17/24.) und auch den kurzen TBS-Zwischenspurt (17:17/27.) mit ertragreichen Offensiv-Aktionen zu beantworten wusste. Ein Drei-Tore-Polster nach 37 Minuten (20:23) schmolz jedoch in der Folgezeit mehr und mehr zusammen - ab etwa der 50, Minute waren die Gastgeber, die drei Treffer in Serie markierten; angesichts der 29:28-Führung am Drücker. Sich in der Schlussphase entscheidend abzusetzen, gelang ihnen freilich auch nicht, und deshalb blieb´s spannend bis zum Abpfiff.
Felix Schneiders Ausgleich zum 33:33-Gleichstand sollte zwei Minuten vor dem Ende der letzte Tagestreffer bleiben, denn Saarbrückener Tempogegenstöße wusste Petterweils Keeper David Reimann reaktionsschnell zu entschärfen. Über die Entscheidungen der Schiedsrichter, die in der Kritik standen, herrschte im TVP-Lager insbesondere bezüglich der letzten fünf Minuten Verwunderung: »Da haben sie konsequent gegen uns gepfiffen«, klagte Fink, »und uns den Sieg quasi vermasselt.«
TBS Saarbrücken: Schmidt, Frank Zeimet; Dörr (9/1), Betker (6), Michael Zeimet (4), Domer, Mühler, Feldmann, Dell (2), Lehnert, Wagner, Lavrov, Schmitt (6), Petschurine (6).
TV Petterweil: David Reimann, Oliver Malkmus; Heiko Trinezek (6), Pierre D´Aveta (3/2), Björn Ehmer, Philip Deinet (8), Jens Ruppert (5), Dirk Pezold (8), Andrej Shimonjenko, Felix Schneider (2), Dennis Baier (1), Kai Schenkel.
Schiedsrichter: Rieser/Brombacher (Saarlouis/Sulzbach)
Zeitstrafen: TBS 9 - TVP 6
Siebenmeter: TBS 1/1 - TVP 5/2
Zuschauer: 200
Wetterauer Zeitung vom Montag, 21. November 2005
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