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Reinhard Kreft: »Wir hatten keine Chance«

TV Petterweil unterliegt Titelanwärter TV Kirchzell 24:32 - »Team-Spirit« nicht zum Besten bestellt - Andreas Rastner hart attackiert

Die Handballer des TV Petterweil kommen einfach nicht in Fahrt und warten nach wie vor auf den ersten Sieg: Nach dem 26:26-Auftakt Remis in Nieder-Olm sowie der klaren 27:32 Heimniederlage vor Wochenfrist gegen die HSG Mülheim-Kärlich gabs vergangenen Samstag für den heimischen Regionalligisten auf der bayerischen Seite des Odenwalds, genauer gesagt beim TV Kirchzell, tüchtig eins auf die Mütze, denn nach 60 aus Petterweiler Sicht ziemlich trostlosen Minuten stand gegen den dadurch weiterhin ungeschlagenen Titelanwärter eine deutliche 24:32 (13:18)-Abfuhr zu Buche.

»Wir hatten keine Chance«, gab Petterweils Team-Manager Reinhard Kreft ehrlich zu, obwohl er den Unparteiischen, weil sie rüde Attacken gegen Petterweils ehemaligen Bundesliga-Spieler Andreas Rastner durchgehend ignorierten, ein schlichtweg ungenügendes Zeugnis attestierte, »aber das war nicht ausschlaggebend«. Vielmehr sei es um den eigenen »Team-Spirit« derzeit nicht zum Besten bestellt: »Wir müssen uns als Mannschaft präsentieren. Das ist uns gegen Kirchzell erneut nicht gelungen.«

Dabei war das TVP-Trainergespann Gebhard Fink/Thomas Jäth durchaus guter Hoffnung, in der Parzival-Sporthalle in Amorbach den Gastgeber etwas kitzeln zu können, denn durch das Mitwirken von Rückraumspieler Philip Deinet, dessen Doppelspielberechtigung für den Zweitbundesligisten TV Gelnhausen und Petterweil erstmals zum Tragen kam, schienen die Perspektiven günstig. Allerdings erwies sich Deinets Einsatz als wenig sinnvoll. »Tags zuvor hatte er für Gelnhausen 50 Minuten gespielt, was sich kräftemäßig über Gebühr bemerkbar machte. Er hat uns nur in der Anfangsphase wirklich helfen können«, erklärte Kreft. Immerhin: Zu Beginn wussten die TVP-Cracks durchaus erfolgreich Paroli zu bieten, lagen vor rund 500 Zuschauern nach sieben Minuten durch Treffer von Dirk Pezold, Andreas Rastner und Philip Deinet sogar knapp vorne (2:3).

Fünf Kirchzeller Treffer in Serie beendeten diesen frühen Gäste-Höhenflug freilich abrupt (7:3/10.), und fortan bestimmte die Truppe von TVK-Trainer Gottfried Kunz, die den Mannen im gelb-schwarzen Dress nur noch ein kurzes Aufbäumen erlaubte (7:6/12.) mehr oder weniger eindeutig den Gang der Dinge.

Über die Stationen 12:8 und 15:10 verschaffte sich Kirchzell insbesondere durch Volltreffer von Linksaußen Schmeißer bereits bis zur Pause ein erkleckliches Fünf-Tore-Polster, das sich bis zur 45. Minute glatt verdoppelt hatte (27:17) und in der Schlussphase angesichts der bereits gefallenen Entscheidung durch verstärkte TVP Bemühungen nur noch unwesentlich verringert werden konnte.

Am Ende gabs für Kreft, Fink, Jäth und das komplette TVP-Team die betrübliche Erkenntnis, nach 1:5-Punkten aus den ersten drei Regionalliga-Matches von einem glatten Fehlstart sprechen zu müssen. Was daraus für das am kommenden Sonntag in der Sporthalle an der Sauerbornstrasse anstehende Heimspiel gegen den TV Offenbach folgert, ist für Reinhard Kreft beschlossene Sache: »Erstens die vielen technischen Fehler minimieren, und zweitens ganz grundsätzlich die Einstellung zum Spiel ändern.« Diesbezüglich seien, so der Petterweiler Team Manager, bei einigen Spielern Defizite nicht übersehen.

TV Kirchzell: Bolling, Ehrlich; Timo Hess (2), Frank (2), Kirchmann (2), Knobloch (12/7), Henne, Hauptmann (2), Jost (1), Alexander Hess (2) Schmeißer (9).

TV Petterweil: Martin Malik, David Reimann; Jörn Olbrich (5/1), Dennis Baier (3), Oliver Adamski, Michael Stanisel, Andreas, Rastner (8) Felix Schneider (1), Andrej Shimonjenko, Dirk Pezold (2), Björn Ehmer (1), Heiko Trinczek (3) Jens Ruppert, Philip Deinet (1).

Schiedsrichter: Meißner/Hinz (HV Hessen)
Zeitstrafen: TVK 6 - TVP 6
Siebenmeter: TVK 7/7 - TVP 2/1
Zuschauer: 500


Wetterauer Zeitung vom Montag, 10. Oktober 2005

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