Petterweil auf einem Abstiegsplatz
Trinczek-Team in Wiesbaden chancenlos - TVP schon vor dem Anpfiff geschockt
Ungeachtet der Tatsache, dass sowohl die aktuelle Formkurve beider Mannschaften, als auch die verbesserte personelle Situation bei Petterweil für einen Erfolg der Gelb-Schwarzen sprachen, konnten sich die Gastgeber aus der Landeshauptstadt zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sichern. Überdies ist die HSG jetzt auch im direkten Vergleich besser als die Wetterauer Handballer, die sich auf einem Abstiegsplatz wiederfinden.
Die Gastgeber hatten, der Tabellensituation Rechnung tragend, einige Spieler sowohl aus dem Oberligakader, als auch aus der der A-Jugendbundesligamannschaft mit dabei. Vom Anpfiff weg hatten sie den Fuß auf dem Gaspedal und führten durchgängig. „Mich stört weniger die Niederlage und deren Höhe, sondern die Begleitumstände des Spiels“ veranschaulichte TVP Trainer Heiko Trinczek die Schockstarre, die ihn und seine Mannschaft beim Blick auf den Kader des Gegners erfasste. „Die Regeln geben es vor, dass man in solchen Situationen auf Spieler zurückgreift, die im Regelfall höherklassig unterwegs sind. Hätten wir diese Möglichkeiten, würden wir genauso reagieren“, räumt er allerdings ein.
Der Quantensprung bei der HSG sorgte von Beginn an für hohes Tempo und eine Abwehr die mit schnellen Beinen unterwegs war. Besonders mit der aggressiven Wiebadener Deckung hatte Petterweil große Probleme. Der Spielfilm ist schnell erzählt. Bereits nach wenigen Minuten stand es 5:1. Mit guter Moral hielt die Trinczek-Truppe bis Mitte der ersten Halbzeit den Rückstand in Grenzen. Nach dem 8:6 gelangen Wiebaden sechs Tore in Serie, was den hohen 17:8 Zwischenstand zur Pause begünstigte. „Im Grunde genommen war die Messe nach zwanzig Minuten gesungen“, folgerte Trinczek. Bis zum 28:18 (51.) spulte Wiesbaden sein Programm ab und erzielte speziell über die Außenpositionen schön heraus gespielte Tore. In der Endphase wechselten die Gastgeber kräftig durch. „Da hat dann die normale Mannschaft gespielt und die Dynamik des Gegners ließ merklich nach“, befand Trinczek. „Das, was wir in der Endphase gezeigt haben, gibt mir Mut für die kommenden Aufgaben. Wir haben bewiesen, dass wir gegen klassengleiche Gegner bestehen können“, führte er weiter aus. „Das Spiel ist abgehakt und unser Blick geht nach vorne“, betonte Petterweils Übungsleiter und nahm als positiven Aspekt die Tatsache mit, dass es keine neuen Verletzten oder gesperrte Spieler zu beklagen gibt.
HSG VfR/Eintracht Wiesbaden II: Robinson, Weißbrod; Hamza (6/6), Garbo (1), Kocak (1), Delnef, Michel (2), Kretzschmann (4), Möller, Schuhmacher (6), Pareigis (2), Hieronimus, Stadermann (6), Fuchs (2).
TV Petterweil: Popp; Trouvain (1), Führ, Koffler (6), Koch (3), Witzel (5), Peschke (2), Neuhalfen (1), Scherrer, Wassberg (1), Flach, Lange (2/1), Thomer (2).
Schiedsrichter: Foucar/Walter – TV Gelnhausen/TGS Seligenstadt
Siebenmeter: 6/6 – 2/1
Strafzeiten: 6 (Garbo 2x, Kretzschmann, Pareigis, Hieronimus 2x), 1 Disqualifikation (Möller/57.) - 5 (Trouvain, Führ, Neuhalfen, Scherrer 2x)
Zuschauer: 150
Wetterauer Zeitung vom Montag, 14. März 2016
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