Putzmuntere Mülheimer schocken TVP
Petterweiler Team unterliegt zur Heimspiel-Premiere HSG Mülheim 27:32 - Ex-Ober-Eschbacher Michael Stanisel neu im Kader
Die größte Uberraschung gabs schon vor der Heimspiel-Premiere: Rechtzeitig zur Saison-Ouvertüre vor eigenem Publikum gegen die HSG Mülheim präsentierte der Regionalligist TV Petterweil am gestrigen Sonntagabend einen weiteren Neuzugang, nämlich den Ex-Ober-Eschbacher Rückraumspieler Michael Stanisel, und schuf somit die beste Voraussetzung dafür, in der Sporthalle an der Sauerbornstrasse gegen den noch punktlosen Rheinland-Vertreter (Auftakt-Niederlage in Haßloch) nach dem 26:26-Remis vor Wochenfrist in Nieder-Ohm den ersten Sieg einzufahren.
Jedenfalls war sich das Petterweiler Trainer-Gespann Gebhard Fink und Thomas Jäth vorab ziemlich sicher, auch ohne die Stammspieler Jens Ruppert (beruflich verhindert) und Philip Deinet (noch gesperrt wegen Doppelspielberechtigung) das bessere Ende für sich zu behalten. Dass sich Wunsch und Wirklichkeit nicht als deckungsgleich entpuppten, dafür sorgten schließlich die putzmunteren Mülheimer Handballer, die den TVP-Cracks tüchtig in die Suppe spuckten und überraschend deutlich triumphierten.
Jedenfalls unterlagen die Handballer des TV Petterweil nach einer sehr schwachen Vorstellung klar mit 27:32 (11:16).
Vor rund 350 am Ende total enttäuschten Fans lagen die Gastgeber während der gesamten 60 Minuten nur ein einziges Mal vorne, und das war gleich zu Beginn nach Björn Ehmers Führungstreffer. Danach häuften sich beim TVP technische Fehler in der Offensive, was es den Gästen ermöglichte, schnell auf 1:4 davon zu ziehen (10./Kühn). Jörn Olbrich glich nach einer Viertelstunde zum 5:5-Zwischenstand aus. Wer nun dachte, dies sei eine Art Wende zum Besseren im Spiel der Gastgeber, der wurde schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Beim 7:7 (19./Olbrich) war zwar noch alles offen, doch insbesondere die Mülheimer Aktivposten im Rückraum und am Kreis - Kühn, Schäfer und Christian Sauer - sorgten dafür, dass sich Mülheim über die Stationen 7:10 (21.), 8:12 (23.) und 10:14 (27.) bis kurz vor Halbzeit auf 10:16 abzusetzen vermochte. Andrej Shimonjenko und Heiko Trinczek verkürzten auf 12:16 (31.) - die Gäste antworteten nach Dirk Pezolds Doppelschlag zum 13:18 und 14:18 mit vier Toren in Serie zwischen der 35. und 38. Minute, verfügten also phasenweise über ein Acht-Tore-Polster (15:23/38.). Petterweiler Hoffnungen, die Partie noch einmal kippen zu können, waren zwar bereits zu diesem Zeitpunkt auf ein Minimum gesunken, erhielten aber durch drei Tore in Folge (Shimonjenko, Trinczek, Rastner) neue Nahrung (18:23/41.)
Noch »enger« wurde es zehn Minuten vor dem Abpfiff: Andrej Shimonjenko verwandelte für den TVP zwei Siebenmeter gekonnt (23:27 und 24:27), traf allerdings beim nächsten Strafwurf punktgenau das Gesicht von HSG-Keeper Arens, was die Unparteiischen als »Absicht« auslegten und den Petterweiler Rückraumspieler mit »Rot« vom Parkett schickten. Die Folge: Der TVP verlor völlig den Faden, lud die Mülheimer durch Abspielfehler und mangelhafter Rückwärtsbewegung zu Tempogegenstößen ( und musste am Ende eine in dieser Deutlichkeit nicht erwartete Heimpleite einstecken.
Kommentar Gebhard Fink: »Unser Spiel war eine Katastrophe. Keiner hat Normalform gebracht.
TV Petterweil: Martin Malik, Oliver Malkmus, David Reimann; Jörn Olbrich (5), Björn Ehmer (1), Oliver Adamski, Felix Schneider (1), Dirk Pezold (5), Andrej Shimonjenko (6/3), Heiko Trinczek (3), Dennis Baier, Andreas Rastner (5) Michael Stanisel (1). –
HSG Mülheim: Oster, Arens; Kühn (9), Marco Sauer, Nürenberg (4), Räder, Albrecht (2), Bjamason (3/1), Schäfer (7) Bauer, Hühmann (2), Christian Sauer (5), Neumann.
Schiedsrichter: Niedtner/Valley ( Thüringen)
Siebenmeter: TVP 5/3 - HSG 2
Zeitstrafen: TVP 6 - HSG 6
Rote Karten: Baier (42.), Shimonjenko (53.)
Z: 350.
Wetterauer Zeitung vom Montag, 26. September 2005
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