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Eine gefühlte Niederlage

TV Petterweil vergibt beim 25:25 in Ober-Eschbach Fünf-Tore-Führung — Schneiders Rote Karte ist Knackpunkt

(hep) Das Vorhaben, als Gast der TSG Ober-Eschbach einen Sieg zu landen und damit die Hinrunde in der Landesliga erfolgreich zu beenden, ist gescheitert. Trotz der Zuversicht von Trainer Heiko Trinczek, das prestigeträchtige Derby für sich zu entscheiden, mussten sich die Handballer des TV Petterweil mit einem 25:25 (13:10)-Unentschieden begnügen. Mit 11:13 Punkten verharrt .der Wetterauer Vorzeigeverein damit auf dem siebten Tabellenplatz.

Der alte Klassiker zwischen Petterweil und Ober Eschbach hatte alles zu bieten, was den Handballsport so interessant macht. 450 Zuschauer gaben den Rahmen für ein Spiel, das Petterweil über nahezu die gesamte Spielzeit im Griff hatte und seinen Gegner dominierte. Die Tatsache, dass am Ende nur ein enttäuschendes Remis auf der Anzeigetafel stand, gab den Akteuren das Gefühl einer Niederlage. »Die Chancen waren da, beide Punkte mitzunehmen«, erläuterte TVP-Trainer Heiko Trinczek. Seine Enttäuschung bezog sich allerdings nur auf das Ergebnis - keinesfalls auf das, was seine Mannschaft den zahlreich erschienen Petterweiler Anhängern auf dem Parkett geboten hatte.

Angetrieben von dem stimmgewaltigen Anhang, der mit Trommeln und Fanfaren für die nötige Atmosphäre sorgte, zeigte Petterweil eine spielerisch ansprechende Leistung. »Wir hatten eindeutig die bessere Moral und haben alles investiert, um das Spiel zu gewinnen«, attestierte Trinczek seiner Mannschaft und hob hervor, dass sein TVP auch spielerisch das bessere Team war. Dass es am Ende nicht reichte, machte er an einer Schlüsselszene in der 46. Minute fest. Der bis dahin bärenstarke Felix Schneider sah zu diesem Zeitpunkt nach der dritten Zwei-Minuten-Strafe die Rote Karte. »Felix hat bis dahin nicht nur am Kreis stark agiert, sondern war auch in der Deckung unser zentraler Mann«, erläuterte Trinczek.

Über 3:6 (12.) setzte sich Petterweil auch dank des starken Torhüters Helmut Michalke auf 7:12 (25.) ab. In den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte sorgten einige technische Fehler, die aufgrund nachlassender Konzentration zustande kamen, für Ballgewinne der TSG - die daraufhin verkürzte.

Die Schwächephase zum Ende der ersten Halbzeit hinterließ beim Gast keine Nachwehen, auf 11:16 zog Petterweil davon und hielt den Vorsprung bis zum 16:21 (48.) konstant. »In dieser Phase hat der Angriff fast optimal gearbeitet. Es wurde immer wieder der freie Mann gefunden und angespielt, die Torwürfe waren sehr konzentriert«, lobte Trinczek. Die Rote Karte für Schneider stellte dann einen Knacks im Petterweiler Spiel dar. Ober Eschbach arbeitete sich in die Partie zurück und hatte schnell ausgeglichen (22:22/54.). Noch einmal legten die Gäste mit zwei Toren vor (22:24/56.), aber die TSG war jetzt zu gut im Spiel und glich beim 24:24 wieder aus. Alexander Koch sorgte für das 24:25, dem aber postwendend der Ausgleich folgte. Petterweil kam 20 Sekunden vor dem Abpfiff noch einmal in Ballbesitz. Jedoch gelang es dem Team um Martin Peschke nicht mehr, den Siegtreffer zu erzielen.

Besonders imponierte Trinczek, dass seine Jungs als Auswärtsmannschaft in einem derart brisanten Derby die bessere Moral an den Tag legten und eine hohe spielerische Konstanz zeigten.

TV Petterweil: Michalke, von Borstel; Peschke (4), Alexander Koch (1), Torsten Koch, Thomer (3), Weiss (5), Scherrer (2), Rautschka (1), Schneider (3), Gosenheimer, Pierre Lange (6/3), Koffler, Trouvain.

TSG Ober Eschbach: Grauer, C. Mertens; Schawaller (9), Witzke (6), Juli (4/1), Kamgaing, S. Mertens (je 2), von der Wehl, Behm-Trendelenburg, Kirchherr, Jankovic, Ball, Ansari.

Steno: Schiedsrichter: Krüger/Rehm (Kickers Offenbach /TG Rüsselsheim).
Siebenmeter: 2/1 - 3/3.
Strafzeiten: 18:12 Minuten.
Rot: Schneider (3x2 Minuten).
Zu¬schauer: 450.


Wetterauer Zeitung vom Montag, 23. Dezember 2013

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