Kreft: "Schwer verpfiffen!"
Petterweil. Unter skandalösen Begleitumständen haben TV Petterweils Handballer das Hessenderby der Regionalliga SW verloren und nach der 26:30 (9:17)-Heimschlappe gegen Primus TSG Münster schweres Geschütz gegen die Referees aufgefahren. «Wir wurden schon im Hinspiel, jetzt erneut mächtig verpfiffen. Solche Schiris gehören vom Verband aus dem Verkehr gezogen! Wir jedenfalls werden dafür sorgen, dass sie keine Spiele mehr von uns leiten», so Teammanager Reinhard Kreft aufgebracht, der von den Referees Hoyer/Kasten (Echzell/Solms) in der 42. Minute sogar das Wort als Hallensprecher entzogen bekam.
Zuvor hatte Kreft die Petterweiler Fans unter den 500 Zuschauern zur lautstarken Unterstützung der eigenen Mannschaft aufgefordert, die bereits vorm Anpfiff den Bannstrahl des Gespanns getroffen hatte. «Zunächst lehnten sie den Spielball ab, dann monierten sie die Trikots», berichtete Kreft, dem schon bei der Schiedsrichter-Ansetzung Böses schwante. Denn das Tandem hatte bereits das erste Duell (26:33) in Münster geleitet und dabei ähnlich einseitig gegen den TVP gepfiffen.
Diesmal standen am Ende eine Rote Karte von Philip Deinet (43.) und 13 Zeitstrafen gegenüber sieben Verwarnungen für den Tabellenführer zu Buche. «Philip wurde von Torwart Bansa am Trikot gehalten, woraufhin er sich losriss», beschrieb Kreft die spielentscheidende Szene. Petterweil hatte in der zweiten Hälfte eine furiose Aufholjagd gestartet und den Acht-Tore-Rückstand zur Pause auf 17:21 verkürzen können. Doch nach dem Platzverweis für Deinet, der bis dahin acht Mal getroffen hatte, erlahmte der Angriffselan der Gastgeber. «Das war der Knackpunkt, denn außer von Deinet kam im Rückraum nichts», musste Kreft eingestehen, ohne jedoch den «verdienten» Sieg des Aufstiegsaspiranten zu schmälern. «Münster kann ja nichts für diese Schiedsrichter und hat gerade die Verunsicherung in der ersten Halbzeit im Stile einer Spitzenmannschaft genutzt.»
TVP-Tore: Deinet (8), Weber (5), Olbrich (5/3), Trinczek (3), Ruppert (3), Fetzer, Rejab.
Frankfurter Neue Presse vom Montag, 18. April 2005
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