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Landesliga Mitte
29. Oktober 2017, 18:00 Uhr24:24 - Irgendwie gerecht, aber unbefriedigend
Gute kämpferische Leistung des TVP wird durch Griedels Siebenmeter in der Schlusssekunde nicht belohnt.
Wetterauer Flaggschiffe im großen Showdown
Der TV Petterweil und der TSV Griedel. Nur diese beiden Vereine vertreten den Wetteraukreis oberhalb der Bezirksebene in der Männer-Landesliga. Sie sind aktuell die Handball-Flaggschiffe der Region, wobei Petterweil gewissermaßen als Platzhirsch fungiert. Seit jeher spielt die Mannschaft aus dem Karbener Stadtteil überregional, während Griedel als letztjähriger Meister der Bezirksoberliga erst mit Beginn der laufenden Saison oben ist.
Die beiden besten Mannschaften der Wetterau treffen jetzt zum ersten Mal aufeinander. Anpfiff ist am Sonntag um 18.00 Uhr in der Petterweiler Sporthalle in der Sauerbornstraße. Beide Vereine trennen regional ungefähr 30 Kilometer. In der Tabelle liegen sie dagegen mit jeweils 2:8-Punkten punktgleich eng beieinander. Dieser Umstand bringt für sich alleine schon einmal ausreichend Brisanz ins Spiel.
Für beide steht ein schlechter Saisonstart zu Buche, zumindest was die Punkte anbelangt. Schaut man sich hingegen an, gegen wen etliche Niederlagen zustande kamen, relativiert sich einiges. Mit Lollar, Breckenheim, Kastel und Linden finden sich Schwergewichte der Liga unter den bisherigen Gegner. Dass das jetzt anstehende Derby sowohl für Petterweil als auch für Griedel ein wichtiges Spiel im Hinblick auf den Rundenverlauf ist, steht außer Frage.
Petterweils Trainer Heiko Trinczek nimmt seine Mannschaft in die Pflicht: »Meine klare Ansage lautet: Ein Sieg muss her. Ich vertraue auf meine Mannschaft. Immer, wenn es in der Vergangenheit darauf ankam, war sie da und hat geliefert«, informiert er und hofft darauf, dass mit einem Derbysieg ein positiver Lauf eingeleitet wird. Die Kontrahenten sind bestens über die Stärken und Schwächen des Gegners informiert und befassen sich im Vorfeld in erster Linie mit ihrem eigenen Match-Plan.
Unter der Woche wurde im Griedeler Lager anhand von Videoanalysen Ursachenforschung betrieben. »Viele technische Fehler, mangelhafte Chancenverwertung und eine nicht ausreichende Spielübersicht, um die individuelle Stärke der einzelnen Spieler herausarbeiten«, zählt Teammanager Jürgen Weiß einige der gefundenen Schwachpunkte auf. Dass ein Erfolg nur über eine engagierte und diszipliniert arbeitende Abwehr gelingen kann, ist den Griedeler Handballern bewusst. »Wenn wir es überdies schaffen, das Tempo von Beginn an hoch zu halten und über Gegenstoß und schnelle Mitte zu Toren kommen, steigen unsere Siegchancen«, so Weiß weiter.
Die Gastgeber haben sich gut eingestellt und wertvolle Hinweise von Co-Trainer Martin Peschke erhalten. Er hatte es in der Vorsaison geschafft, als Trainer von Florstadt/Gettenau, den späteren Meister Griedel zweimal zu besiegen. Diese Bilanz spricht ebenso für die Gastgeber, wie auch die Tatsache vor heimischer Kulisse zu spielen. Die bisherige Landesligabilanz beider Vereine kommt dazu. In den Spielzeiten 2013/14 und 2014/15 standen sich die Kontrahenten insgesamt viermal gegenüber. Jedes Mal gewann der TV Petterweil.
Bis auf die jeweiligen Langzeitverletzten werden beide in der zurzeit bestmöglichen Aufstellung auflaufen. In Petterweil hofft man auf ein Comeback von Jonas Koffler nach dessen überstandenem Handbruch. »Ob er spielt, wird vor Beginn entschieden und sich auf keinen Fall am Spielverlauf orientieren«, klärt Triczek dazu auf.
Wetterauer Zeitung vom Samstag, 28. Oktober 2017
Im PDF-Format anzeigen - DirektlinkVorteil TV Petterweil
Ein spektakulärer Handball-Tag für die Wetterau: Mit dem TV Petterweil und dem TSV Griedel treffen die beiden klassenhöchsten Teams im Derby aufeinander. Wer hat am Ende die Nase vorn? Wie stehen die Chancen beider Mannschaften? Wir haben die Kontrahenten dem Experten-Check unterzogen. Den nimmt der Münzenberger Bernd Walter vor.
Der 57-jährige Bernd Walter zählt zu den wenigen »Gesichtern«, die es im Wetterauer Handball noch gibt. Mehr als 30 Jahre war er erfolgreich als Trainer aktiv und sammelte dabei etliche Erfolge. Den heimischen Handballfreunden ist er sicherlich noch als Trainer der HSG Münzenberg/Gambach und des TSV Södel in Erinnerung. Walter selbst bezeichnet sich als »handballverrückt«, und es vergeht kaum ein Wochenende, an dem er nicht in irgendwelchen Hallen anzutreffen ist. Seit einigen Jahren hat er sich aus dem Trainergeschäft zurückgezogen, um intensiver die Spiele seines Sohnes Lukas zu verfolgen, der beim derzeitigen Landesliga-Tabellenführer MSG Linden im Rückraum zu finden ist. Insofern befasst sich Walter intensiv mit den Begegnungen dieser Liga, er kennt sich aus und nimmt für uns die einzelnen Mannschaftsteile der Derbygegner unter die Lupe.
Die Torwartposition
Bernd Walter: Die Torhüterkonstellation ist bei beiden Teams gleich. Jugend und Erfahrung sind vertreten. Im Handball entscheiden zwar oft die Torhüter über Sieg und Niederlage, aber ich denke, das wird in diesem Spiel nicht so sein. – Unentschieden
Die Abwehr
Walter: Hier hat Petterweil allein schon von den körperlichen Voraussetzungen her ein Plus mit einem groß gewachsenen, kompakten Mittelblock. Es ist eine enorme Präsenz vorhanden, die es zu überwinden gilt. Griedel muss da wesentlich mehr an Laufarbeit verrichten. – Vorteil Petterweil
Der Rückraum
Walter: Ähnliche Situation wie bei der Abwehr. Auch hier verfügen die Hausherren über Spieler mit den notwendigen Voraussetzungen für »leichte Tore« aus dem Rückraum. Griedel kommt mehr über die Eins-gegen-eins-Situation und muss einfach mehr für seine Tore arbeiten. – Vorteil Petterweil
Der Kreis
Walter: Beide Teams verfügen über robuste Kreisspieler mit dem dafür notwendigen Körper. Roman Hitzel von Petterweil ist kaum zu stoppen, sobald er den Ball hat. Hier gilt es, Anspiele zu verhindern. Timm Weiß von Griedel agiert zwar etwas anders, steht ihm aber in nichts nach. Aufgrund seiner Größe ist er »oben« gut anzuspielen, was oftmals schwer zu verhindern ist. – Unentschieden
Die Außenpositionen
Walter: Bei Griedel sticht Linksaußen Sascha Siek heraus, der in Christian Dänner auf der Gegenseite einen ebenso starken Gegenpart hat. Dänner verkörpert mehr den klassischen Eckenaußen, der vom Spiel der Nebenleute abhängig ist. Er verfügt über ein tolles Wurfrepertoir. Rechts sind die Akteure ähnlich, wobei der Griedeler Noll auch gerne mal in die Mitte zieht. – Unentschieden
Die Trainer
Walter: Da ist ohne Zweifel viel Kompetenz auf den Bänken. Fachlich alle beide hervorragend. Heiko Trinczek in Petterweil kennt Mannschaft und Liga bereits seit Jahren, während für Marc Langenbach in Griedel alles noch neu ist. Egal wie gut man als Trainer auch sein mag, es braucht einfach Zeit. – leichter Vorteil Petterweil
Wetterauer Zeitung vom Samstag, 28. Oktober 2017
Im PDF-Format anzeigen - DirektlinkPetterweil und Griedel trennen sich 24:24 vor 200 Zuschauern
Kein Sieger im Wetterauer Landesliga-Duell. Der TV Petterweil und der TSV Griedel kommen am Sonntag jeweils auf 24 Treffer.
In der Handball-Landesliga der Männer war im Vorfeld des Wetterau-Derbys zwischen dem TV Petterweil und dem TSV Griedel den Gastgebern aus dem Karbener Stadtteil eine leichte Favoritenrolle zugeschrieben worden. Dem wurden die Schwarz-Gelben nicht gerecht. Das Spiel endete mit einem 24:24 (14:13)-Unentschieden.
Die Partie litt augenscheinlich darunter, dass die Beteiligten den aktuellen Punktestand im Kopf hatten. Die Angst vor dem Verlieren schien größer als die Lust aufs Gewinnen. Das Spiel bezog seine Brisanz aus dem Verlauf und der daraus resultierenden Spannung. Beide Mannschaften führten wechselseitig, wobei der jeweilige Vorsprung über zwei Tore nicht hinauskam.
Der Beginn war zäh und geprägt von technischen Fehlern auf beiden Seiten. Mit Fortdauer des Spiels änderte sich dies zum Positiven. In der Abwehr vertrauten beide auf ein 6:0-System. Während die Gastgeber im Angriff nach ihren Auslösehandlungen schneller der Weg zum Tor suchten und auch schon mal mit Würfen aus dem Rückraum aufwarteten, setzte Griedel mehr auf geduldig vorgetragene Angriffszüge, um Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Mit einstudierten Spielzügen wurde die Deckung der Gastgeber in Bewegung gebracht, um dann in Eins-gegen-eins-Situationen einen Weg zum Tor zu finden. »Wir setzten darauf, dass die großen Leute in der Petterweiler Deckung Probleme damit haben werden«, erklärte Griedels Teammanager Jürgen Weiß diese Taktik.
Bis zum 13:13 legten die Gastgeber meist vor und der TSV zog nach. Acht Sekunden vor dem Pausenpfiff dann eine Auszeit von Petterweil, die fruchtete. Mit einem abgesprochenen Kempa-Trick erzielte Dänner auf Anspiel von Lange die 14:13-Führung mit der letzten Aktion der ersten Hälfte.
Dramatik am Ende
Die zweite Halbzeit war im Prinzip eine Doublette der ersten. Nur legten jetzt vorrangig die Gäste vor. Erneut verlagerte sich die Dramatik in die Schlussminute. 40 Sekunden vor dem Abpfiff nahm Petterweil erneut eine Auszeit. Resultat war die 24:23-Führung durch Hitzel (59:30). Griedel behiel kühlen Kopf und versuchte es erneut im bewährten Eins-gegen-eins-Spiel. Der überragend spielende Lukas Kipp wurde gefoult und den fälligen Siebenmeter nutzte Nils Siek zum Ausgleichstreffer (59:59).
Beide Parteien waren sich einig darüber, dass das Ergebnis gerecht ist und dem Spielverlauf entspricht. »Ein redlich verdienter Punkt. Nicht nur für die Tabelle, sondern vor allem für den Kopf und die Moral unserer Mannschaft«, erklärte Griedels Jürgen Weiß. »Die Jungs haben besser gekämpft als zuletzt, die Abwehr stand gut und Schindowski im Tor hat gut gehalten. Wir haben gesehen, dass wir mit einer etablierten Landesligamannschaft mithalten können«, berichtete er weiter.
Petterweils Trainer Heiko Trinczek war mit dem Engagement seiner Mannschaft zufrieden. Er kritisierte jedoch, dass sich seine Spieler zu oft in den Eins-gegen-eins-Situation aushebeln ließen. »Wenn man in der Schussminute die Führung erzielt und praktisch mit dem Abpfiff den Ausgleich bekommt, ist das natürlich unglücklich«, bekannte er. »Vor dem Spiel wäre ich mit einem Punkt nicht zufrieden gewesen. Jetzt, nachdem ich den gesamten Spielverlauf sehe, kann ich damit leben. Trotz der Schlussminute, « zeigte er sich realistisch.
TV Petterweil: Eckert, Flach; Trouvain, Kehrein (1), Koch (2), Witzel, Pfeiffer, Koffler (1), Dänner (5), Alt (2), Lange (5/1), Thomer, Hitzel (2), Ehmer (6/4).
TSV Griedel: Schindowski, Bonn; Sascha Siek (4/2), Grieb, Nils Siek (3/1), Kipp (9/2), Marx (3), Noll (1), Krüger (1), Weiß, Dietz, Stolte (3).
Im Stenogramm / Schiedsrichter: Beldermann/Kuger (Rödermark). - Siebenmeter: 7/5:7/5. - Zeitstrafen: 2:10 Minuten.- Disqualifikation: Thomer (Petterweil, 45.). - Zuschauer: 200.
Wetterauer Zeitung vom Sonntag, 29. Oktober 2017
Im PDF-Format anzeigen - DirektlinkSiek stibitzt TYP den Sieg — 24:24
Karben. Das 24:24 (14:13) zwischen dem TV Petterweil und dem TSV Griedel änderte am Klassement der Handball-Landesliga Mitte nichts. Mit jeweils 3:9 Punkten auf dem Konto liegen die beiden Clubs ein¬trächtig im Tabellenkeller nebeneinander. Die Partie war geprägt von ständigen Führungswechseln und knappsten Torabständen. Maximal zwei Treffer konnte ein Team vorlegen — bis diese wieder verspielt waren und der Gegner vorübergehend in Führung ging.
„Unterm Strich ging das Unentschieden am Ende in Ordnung. Im Vorhinein hatten wir uns eigentlich mehr ausgerechnet", bekennt Petterweils Kotrainer Martin Peschke, „aber am Ende können wir uns bei unserem Tormann Niels Eckert sogar noch bedanken, dass er gleich mehrere ganz wichtige Bälle halten konnte."
Ganz nah dran
31 Sekunden vor Schluss hatten die Gastgeber durch Roman Hitzel die 24:23-Führung erzielt — alles deutete nun auf einen Heimsieg für die Gelb-Schwarzen hin. Aber es kam anders. Der Spielbericht weist noch eine zu spielende Sekunde aus, als die Griedeler noch einen Siebenmeter herausgeholt hatten, den dann Nils Siek zum 24:24-Endstand verwandelte — und den Hausherren damit noch den Sieg stibitzt hatte. Ansteigende Form attestierte man auf TVP-Seite Pierre Lange.
TV Petterweil: Eckert, R. Flach; Trouvain, Kehrein (1 Tor), Koch (2), Witzel, Pfeiffer, Koffler (1), Dänner (5), Alt (2), Lange (5/1), Thomer, Hitzel (2), Ehmer (6/ 4).
Bad Vilbeler Neue Presse vom Mittwoch, 01. November 2017
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