TV Petterweil |
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TV Kirchzell |
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Regionalliga Süd
18. Februar 2006, 19:30 UhrDem Meisterschaftsaspiranten eine Halbzeit lang Paroli geboten
Nach furiosem Beginn muss sich der TVP dem TV Kirchzell mit 26:35 geschlagen geben.
Vorsicht vor Kirchzells „magischem Dreieck“
Petterweil. Die Aussichten auf ein Erfolgserlebnis sind zwar gering, aber die Handballer des TV Petterweil wollen heute Abend ab 19.30 Uhr im Prestigeduell gegen den TV Kirchzell ihre Heimstärke in die Waagschale werfen. Der in diesem Jahr daheim noch ungeschlagene TVP hat sich auch gegen den Tabellen-Zweiten der Regionalliga Südwest einiges vorgenommen. „Es sind zwar keine Punkte eingeplant, aber die Mannschaft wird hoch motiviert sein“, verspricht TVP-Trainer Thomas Jäth vor dem Kräftemessen mit dem Titelkandidaten, der den ersten Schlagabtausch mit 32:24 für sich entscheiden konnte.
Dass es in dieser Saison mit einem Auswärtssieg noch nicht geklappt hat, sei auch mit der ständigen Unterbesetzung des Kaders zu erklären. „Immer wieder fehlen uns Spieler“, klagt der Petterweiler Übungsleiter, der aber mit der Heimbilanz von sechs Siegen in acht Spielen mehr als zufrieden ist. Ein Lichtblick ist die Rückkehr des genesenen Stammkeepers Martin Malik, der aber von David Reimann in den zwei zurückliegenden Spielen ordentlich vertreten wurde. Linksaußen Jens Ruppert hat seine Grippe auskuriert und zählt ebenso zum Aufgebot wie „Oldie“ Shimonjenko, der sich seit Saisonbeginn mit chronischen Schulterproblemen herumplagt.
Für Wallau-Jäger Kirchzell ist das Gastspiel alles andere als ein Selbstläufer. Vor allem das Offensiv-Dreieck mit Philip Deinet, Jens Pezold und Pierre d’Aveta (zusammen mehr als 240 Tore) flößt den Gästen Respekt ein. Auf einen Coup der abstiegsbedrohten Wetterauer hofft besonders die SG Wallau/Massenheim, der mit vier Pluspunkten vor Kirchzell das Klassement anführt. Dass der TVK verwundbar ist, hat erst vor 14 Tagen die TSG Haßloch beim 30:27-Erfolg vor Augen geführt. „Mit einer disziplinierten Leistung ist auch gegen Kirchzell was drin“, so Jäth. (rm)
Frankfurter Neue Presse vom Samstag, 18. Februar 2006
Im PDF-Format anzeigen - DirektlinkWillkommen im Abstiegskampf
Petterweil. Der Manager schlägt Alarm! Nach der neunten Saison-Schlappe ist bei den Handballern des TV Petterweil die Sorge um den Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest größer denn je. „Wir stecken jetzt mitten im Abstiegskampf. Der Ligaverbleib ist ernsthaft gefährdet“, stellte Teammanager Reinhard Kreft nach der 25:36-Heimpleite gegen den TV Kirchzell ohne Umschweife fest. Und nahm Trainer und Spieler für die nächsten Aufgaben in die Pflicht: „Wir müssen nach der Faschingspause aus den nächsten fünf Begegnungen acht Punkte holen! Unsere treuen Fans haben uns wieder toll unterstützt. Aber da kommt der Tabellenzweite in unsere Halle, und nur 300 Zuschauer wollen die Partie sehen“, ärgerte sich Kreft maßlos über das weiter nachlassende Interesse - und drohte sogar mit der Schließung des Regionalliga-Standortes Petterweil.
„Für was betreiben wir hier eigentlich den ganzen Aufwand?“, fragte sich der Manager, der bereits in der vergangenen Saison laut über einen Rückzug nachgedacht hatte. Mit der Darbietung seiner Equipe war Kreft indes nur bedingt zufrieden. „In der ersten Halbzeit haben wir klar den Ton angeben und verdient mit 14:12 geführt, aber den Leistungsabfall nach der Pause kann sich wirklich keiner erklären“, resümierte er. Zwar kämpfte sich der TVP nach einem 15:21 noch einmal bis auf 21:24 (50.) heran. Danach aber machte der Titelkandidat aus Kirchzell den am Ende um einige Tore zu hoch ausgefallenen Sieg perfekt. Für Petterweil trafen Schneider (8), d’Aveta (5/1), Deinet, Trinczek (je 4), Ruppert (3) und Pezold. (rm)
Frankfurter Neue Presse vom Montag, 20. Februar 2006
Im PDF-Format anzeigen - DirektlinkDen Faden nach dem Wechsel völlig verloren
TV Petterweil unterliegt dem Titelanwärter TV Kirchzell 26:35 - Reinhard Kreft: »Erwarten von den Fans mehr Interesse«
Spiele gegen Mannschaften, die Titelambitionen hegen und ihr überragendes Können bereits nachhaltig unter Beweis gestellt haben, sind für ein Team, das tabellenmäßig weiter unten angesiedelt ist, stets ganz besondere Angelegenheiten, haben zudem für den vermeintlich schwächer eingestuften Klub den Vorteil, eigentlich gar nichts falsch machen zu können. Verliert man, wäre das der Normalfall - holt man einen oder gar beide Punkte, ist die Freude darüber riesengroß. Unter eben diesen Voraussetzungen gedachten die Handballer des Regionalligisten TV Petterweil, dem haushohen Favoriten und auf Zweitliga-Kurs segelnden TV Kirchzell am Samstagabend vor eigenem Publikum mal tüchtig auf den Zahn zu fühlen; und gleichzeitig ihre imposante Heimstärke (sechs Siege, zwei Niederlagen) eingehend zu demonstrieren.
Das klappte in Halbzeit eins angesichts der verdienten 14:12-Pausenführung auch bestens, erwies sich ab den zweiten 30 Minuten jedoch als bloßes Wunschdenken, denn das Team des TVPTrainer-Gespanns Gebhard Fink/Thomas Jäth verlor gleich nach Wideranpfiff völlig den Faden und handelte sich gegen den Regionalliga-Zweiten aus dem Odenwald eine letztlich recht deutliche 26:35-Niederlage ein.
»Die Partie ist quasi in acht Minuten entschieden worden«, verstand Petterweils Team-Manager Reinhard Kreft beim Bilanzieren die Handball-Welt nicht mehr, denn in exakt dieser Spielphase, also zwischen der 31. und 38. Minute, kippte die Begegnung zugunsten des TV Kirchzell, der den Zwei-Tore-Rückstand zur Pause binnen kurzer Zeit in eine deutliche Führung (16:21) umzuwandeln verstand. Viele technische Fehler und unkonzentrierte Abschlüsse, die bis zur Halbzeit auf Petterweiler Seite kaum zu sehen waren, häuften sich mit Beginn der zweiten Hälfte über Gebühr. »Weshalb, ist nicht zu begreifen«, rätselten nicht nur Reinhard Kreft, sondern auch die Coaches Fink und Jäth hinterher über den unerklärlichen Leistungseinbruch ihrer Leute. Konditionelle Defizite seien, so Kreft, für die insgesamt neunte Saisonniederlage jedenfalls nicht ausschlaggebend gewesen: »Vielmehr lag´s an der fehlenden Konzentration. Kirchzell hat diese Schwächeperiode, die eigentlich nur acht Minuten dauerte, im Stil einer Klassemannschaft genutzt und später dann mit viel Routine nichts mehr anbrennen lassen.«
Dass es für Gäste-Trainer Gottfried Kunz und seine Cracks zunächst gar nicht gut ausgesehen hatte, war indes nicht zu übersehen: Der TVP begann nämlich vor 300 Zuschauern mit viel Power, lag bis zur siebten Minute durch Treffer des starken Kreisläufers Felix Schneider (3), Jens Ruppert, Heiko Trinczek und Philip Deinet mit 6:2 vorne, zog später dann von 11:10 auf 14:11 (Trinczek, D´Aveta, Deinet) davon und ließ die mit viel Enthusiasmus mitgehende Petterweiler Fan-Gemeinde von ebenso überzeugenden zweiten 30 Minuten träumen.
Ein Wunsch, der sich nicht erfüllen sollte. Dem schnellen Fünf-Tore-Rückstand bis zur 38. Minute hatten die Mannen im gelb-schwarzen Dress jedenfalls nichts mehr entgegen zu setzen, kamen nur noch einmal (21:24/48.) auf Tuchfühlung und waren ab der 54. Minute (23:30) ohne jede Chance auf ein Erfolgserlebnis. »Pech gesellte sich in der Schlussviertelstunde angesichts von vier Pfostenknallern hinzu«, meinte Kreft, der die Niederlage an sich, weil gegen einen der Top-Favoriten erlitten, nicht als »Beinbruch« gewertet wissen möchte.
Eine andere Tatsache sei, so der TVP-Verantwortliche, viel betrüblicher.
»Nur 300 Zuschauer sind eine Riesenenttäuschung. Gegen den Tabellenzweiten hatten wir mit einer vollen Halle gerechnet.« In Petterweil Regionalliga-Handball zu bieten, erfordere, so Reinhard Kreft, einen enormen Aufwand, und man erwarte ganz einfach mehr Interesse: »Bleibt das aus, muss man sich wirklich fragen, ob auf derart hohem Niveau die ganze Arbeit noch Sinn macht.«
TV Petterweil: David Reimann, Martin Malik; Jörn Olbrich, Andrej Shimonjenko, Dirk Pezold (2), Philip Deinet (4), Fabian Freiwald, Jens Ruppert (3), Pierre D´Aveta (5/1), Björn Ehmer, Felix Schneider (8), Heiko Trinczek (4), Hans Self.
TV Kirchzell: Bolling; Hauptmann (2), Kirchmann (7), Frank (7), Hetkamp (1), Lang (2), Winter, Jost (2), Hess (7), Knoblauch (7/5), Ehrlich.
Schiedsrichter: Gerhard/Küsters (HV Rheinhessen)
Zeitstrafen: TVP 5 - TVK 3
Siebenmeter: TVP 1/1 - TVK 5/5
Z.: 300
Wetterauer Zeitung vom Montag, 20. Februar 2006
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