TV Petterweil I |
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Landesliga Mitte
23. März 2014, 18:00 UhrAufopferungsvoller Kampf wird belohnt
Mit viel Leidenschaft gelingt dem von Verletzungen und Ausfällen geplagten Team des TVP nach hohem Rückstand zur Mitte der zweiten Hälfte eine unglaubliche Aufholjagd. 26:25 heißt es am Ende in dem so immens wichtigen Derby gegen den TSV Griedel. Torwart Lukas Büttner erweist sich in den Schlussminuten als sicherer Rückhalt.
Um jeden Preis punkten
Handball-Landesliga: Die Trainer vor dem Derby im Interview
(kun) Derby-Time in Petterweil: In der Handball-Landesliga Mitte empfängt der TV Petterweil am Sonntag (18 Uhr) den TSV Griedel zum Duell am Sauerborn. Beide Teams befinden sich noch im Kampf um den Klassenerhalt - Spannung ist also garantiert. Im Vorfeld der Partie sprach unser Mitarbeiter Sascha Kungl mit den beiden Trainern Ergün Sahin (Griedel) und Heiko Trinczek (Petterweil) über die bisherige Saison, die Stärken des Gegners und ihre Erwartungen für das Derby.
Wie fällt Ihr bisheriges Saisonfazit aus?
Ergün Sahin: Viele hätten es zu Beginn der Saison nicht für möglich gehalten, dass wir es überhaupt schaffen, bis heute elf Punkte auf dem Konto zu haben. In der Hinrunde sowie in den Partien gegen Wetzlar und Dotzheim hat die Mannschaft gezeigt, dass sie im Stande ist, in dieser Spielklasse auch gegen hochkarätige Gegner zu bestehen. Sicherlich nicht leicht für uns war, dass wir sieben Spiele hintereinander verloren haben. Das ist schwer aus den Köpfen zu bekommen. Zwar stehen wir nach wie vor mit dem Rücken zur Wand. Die Mannschaft ist aber jetzt auf dem richtigen Weg und wird es mit Willen, Kampf und Teamgeist schaffen, die Landesliga zu halten.
Heiko Trinczek: Der bisherige Saisonverlauf ist für uns natürlich nicht zufriedenstellend und zudem auch ungewohnt für den TVP. Aus den vergangenen Jahren ist man von der Mannschaft anderes gewohnt, wir haben immer oben mitgespielt. Betrachtet man allerdings die Umstände, den Trainerwechsel, den Generationswechsel innerhalb des Teams und die immensen Verletzungssorgen, liegt es auf der Hand, dass wir in dieser Saison nicht oben mitspielen. Fakt ist, dass uns wichtige Punkte aus den ersten Partien f ehlen. Diese würden uns nun gut tun.
Mit welchen Erwartungen gehen Sie in das Derby? Ist es für Sie ein Spiel wie jedes andere?
Sahin: Wir müssen mit der richtigen Einstellung zu Werke gehen, um in Petterweil erfolgreich zu sein. Jeder meiner Spieler weiß, um was es im Derby geht. Wir werden nichts geschenkt bekommen, selbst aber auch keine Geschenke verteilen.
Trinczek: Derbys haben immer eine enorme Brisanz. In diesem Fall wirkt die Tabellensituation noch besonders. Beide Teams befinden sich nahe der Abstiegsplätze und wollen um jeden Preis punkten. Das garantiert in jedem Fall Spannung.
Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken des Gegners?
Sahin: Der TV Petterweil verfügt über eine körperlich starke Mannschaft mit vielen erfahrenen Spielern. Im Angriff zieht Martin Peschke die Fäden, Ralf Scherrer und Timm Weiss sind im Rückraum immer gefährlich, und auf der Linksaußenposition spielt mit Pierre Lange der beste Torschütze der Petterweiler. Felix Schneider am Kreis dürfen wir auch nicht aus den Augen lassen. Hinter der Abwehr steht der sehr erfahrene Torhüter Helmut Michalke, der immer ein starker Rückhalt seiner Mannschaft ist.
Trinczek: Mit der Rückkehr von Ziad Rejab wird das ohnehin gefährliche Rückraumspiel der Griedeler nochmals verstärkt. Gerade durch seine Würfe aus dem Rückraum, seiner Übersicht und dem Binden mehrerer Abwehrspieler leistet er wichtige Arbeit für sein Team.
Das Hinspiel konnte der TVP denkbar knapp für sich entscheiden. Erwartet die Zuschauer erneut ein Duell auf Augenhöhe?
Sahin: Ich, wünsche mir für die Zuschauer, dass beide Mannschaften eine spannende und faire Partie abliefern. Ob diese auf Augenhöhe stattfindet, werden wir sehen. Wir wollen natürlich punkten.
Trinczek: Schon allein die Tabellensituation verspricht ein Spiel mit Kampf bis zur letzten Minute.
Wetterauer Zeitung vom Freitag, 21. März 2014
Im PDF-Format anzeigen - DirektlinkKoch zehn Sekunden vor Schluss
Handball-Landesliga: TV Petterweil gewinnt dramatisches Derby gegen Griedel mit 26:25
Tolle Stimmung in der Halle am Sauerborn, viele Emotionen, das Torhüter-Fernduell der Routiniers Helmut Michalke und Uwe Bonn, das Kreisläufer-Duell der Hitzköpfe Felix Schneider und Timm Weiß, die individuelle Klasse des Ex-Petterweilers Ziad Rejab - und ein dramatischer Spielverlauf:
Die rund 200 Zuschauer bekamen beim Landesliga-Derby des gastgebenden TVP gegen den TSV Griedel eine Menge geboten - und sahen am Ende die Gastgeber jubeln. Erneut hatte es der TSV Griedel nicht geschafft, dem Wetterauer Aushängeschild in Sachen Handball ein Bein zu stellen. Wie bereits im Hinspiel musste die Mannschaft von Trainer Ergün Sahin eine unglückliche Niederlage hinnehmen. Der 26:25 (10:10)-Erfolg der Gelb- Schwarzen hing allerdings bis zum Abpfiff an einem seidenen Faden und spiegelt nicht den Spielverlauf. Selbst Petterweils Trainer Heiko Trinczek fühlte nach dem Schlusspfiff mit dem unterlegenen Gegner. »Sicherlich ist es schwer, eine solche Niederlage zu akzeptieren, aber so ist nun einmal der Handballsport«, machte er klar. Griedels Teammanager Jürgen Weiß schien trotz der Niederlage einigermaßen gefasst. »So wie heute geht uns oft«, war seine erste Reaktion. »Meine Mannschaft hat erneut ein gutes Spiel gezeigt und war über weite Strecken überlegen, steht aber wieder einmal mit leeren Händen da«, lautete sein erstes Fazit.
Die Zuschauer bekamen ein Spiel geboten, das von der Dramatik lebte und bei dem sich beide Trainer einiges hatten einfallen lassen, um mit ihren personell geschwächten Mannschaften zu punkten. Auf beiden Seiten war die Parole lange geduldige Angriffe zu spielen, um unnötige Fehler zu vermeiden, die der jeweilige Gegner zu schnellen Kontern einladen würde. Griedel kam besser aus den Starlöchern und erspielte sich schnell eine Zwei-Tore-Führung (1:3/5.). Nach dem 3:5 (13.) kamen auch die Gastgeber im Spiel an und glichen zum 5:5 aus (17.). Der TSV ließ sich nicht vom Weg abbringen und führte bis zum 8:10, ehe Petterweil zur Pause ausglich. Die erste Hälfte stand im Zeichen der Abwehrreihen und den gut haltenden Uwe Bonn und Helmut Michalke. Während die Gäste versuchten, mit einer offensiv ausgerichteten 5:1-Deckung den gegnerischen Aneifern das Leben schwer zu machen, wählte Petterweil die klassische 6:0-Variante.
Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff sorgte Timm Weis für das 11:10 und damit die erste Führung seines TVP. Beide Seiten kamen mit deutlich mehr Angriffsschwung als in der ersten Hälfte aus der Kabine. Mit vier Toren in Folge durch Müller, Kipp, Grieb und Scheurich machten die Gäste aus dem 12:12 eine 16:12-Führung. Das Griedeler Hoch hielt an bis zum 15:20 (44.). Auf diese klare Gästeführung reagierte Trinczek mit einer Auszeit. Um einen weiteren Impuls zu setzen, nahm er den bis dahin überzeugenden Michalke aus dem Tor und ersetzte ihn durch Büttner. Dieser führte sich gleich gut ein, indem er eine freie Griedeler Chance von außen vereitelte. Der TSV hielt zwar noch einmal kurzzeitig dagegen (16:21/47.); verlor jedoch zusehends seine bis dahin vorbildlich durchgezogene Spieldisziplin. Jetzt waren es die Gastgeber, die mit vier Toren durch Lange, Scherrer und zweimal Führ den Anschluss zum 20:21 schafften. Die Gäste zogen nach einer Auszeit von Trainer Sahin wieder mit drei Toren auf 20:23 davon. Angeführt von einem mit großem Kampfgeist agierenden Ralf Scherrer kam Petterweil zurück. Sie profitierten allerdings auch von einer umstrittenen Szene. Griedel reklamierte bei den Schiedsrichtern vergeblich die Beseitigung eines Schwitzflecks. Daraufhin rutschte Michel Stolte aus, verlor den Ball und Petterweil erzielte einen Treffer per Tempogegenstoß, während Stolte verletzt vom Feld musste. Beim 23:23 (Lange/56.) war das Spiel wieder offen. Als Scherrer beim Stand von 24:24 eine Zwei-Minuten-Strafe erhielt, (58:45) schien das Pendel in Richtung Gast auszuschlagen. Zunächst gelang beiden Mannschaften noch jeweils ein Tor und es lief auf eine Punkteteilung hinaus. Am Ende war es dann Alexander Koch, der mit seinem Tor zehn Sekunden vor dem Ende für einen schmeichelhaften TVP-Heimsieg sorgte.
Auf beiden Seiten war man sich darüber. einig, dass das Ergebnis auf die größere Reife und Abgeklärtheit im Spiel des Siegers zurückzuführen war. Als »sensationell« bezeichnete Trinczek den Erfolg. »Das Spiel ist, so gelaufen, wie wir es erwartet haben. Meine Mannschaft hat alle Vorgaben umgesetzt. Aufgrund der personellen Situation konnten wir nicht 60 Minuten lang Tempo gehen und haben das Spiel zunächst verschleppt. Am Ende hat die größer Erfahrung und Kampfkraft den Ausschlag gegeben«, so seine Analyse. Ein Lob verteilte er noch an Ralf Scherrer, der speziell in der Endphase seine Mannschaft mitriss, und an Torwart Lukas Büttner. Jürgen Weiß war auch der Meinung dass die größere Cleverness des Gegners das Spiel entschieden habe. »Unsere junge Mannschaft hat wieder einmal Lehrgeld bezahlt. Petterweil konnte sich auf alle Gegebenheiten des Spiels, auch die Schiedsrichter, besser einstellen als wir«, bekannte er. Neben dem neunfachen Torschützen Rejab ist aus einer über weite Strecken überzeugenden Mannschaft Marvin Grieb hervorzuheben, der mit seiner dynamischen Art fünf Tore verbuchte.
TV Petterweil: Michalke, Büttner ; Trouvain, Thomer (3), Gosenheimer (1), Führ (4), Peschke, Scherrer (5), Alexander Koch (2), Schneider, Weis (6), Lange (5/3), Wirth, Hardt.
TSV Griedel: Bonn, Finhold; Rejab (9/1), Müller (3), Weiß (1), Scheurich (2), Leister, Grieb (5), Stolte (3/1), Lingenberg (1), Kipp (1), Schepp, Bambey.
Steno:
Schiedsrichter: Wächtershäuser/ Rüspeler (Kleenheim).
Siebenmeter: 3/3 2/2. –
Strafzeiten: 2:6. –
Zuschauer: 200.
Peter Hett
Wetterauer Zeitung vom Montag, 24. März 2014
Im PDF-Format anzeigen - DirektlinkAlexander Koch verdirbt Griedel den Brei – 26:25
Der TV Petterweil hat am Wochenende den entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt in der Landesliga Mitte gemacht. Gegen den nun mächtig in Abstiegsgefahr schwebenden TSV Griedel gelang dem Team von Heiko Trinczek ein 26:25 (10:10)-Sieg. Mit 17:23 Punkten weisen die „Gelb-Schwarzen“ vier Spieltage vor Saisonschluss komfortablen Abstand zum Schlusstrio der Tabelle (TSV Griedel 11:31, TSG Eddersheim 10:30, SG Nied 9:31) auf.
200 Zuschauer sahen ein bis zur letzten Sekunde packendes Duell, in dem der TSV Griedel in weiten Phasen leichte Vorteile für sich verbuchen konnte. Mit 3:1 (5.) und 5:3 (13.) hatten sie den TVP in Rückstand versetzt und lagen dann auch kurz vor der Pause wieder mit zwei Treffern in Front (10:8). Daraus machte Petterweil bis zum Ende des ersten Abschnitts ein 10:10.
Die zweite Hälfte begann mit dem 11:10 durch Timm Weis – erstmals lagen die Petterweiler also vorne. Der knappe Vorsprung war aber flugs wieder dahin, Griedel glich zum 12:12 aus und schien dann mit einem Vier-Tore-Lauf zum 16:12 die Weichen auf Sieg zu stellen. Keine Viertelstunde war dann mehr zu spielen, und Griedel sah beim 21:16 wie der kommende Sieger aus.
Die Petterweiler spuckten noch einmal in die Hände, krempelten symbolisch ihre Trikotärmel hoch und kämpften sich wieder bis auf ein Tor heran (20:21). Es spitzte sich zu, über 23:23 (56.) und 24:24 (58.) sowie 25:25 (59.) – bis zehn Sekunden vor dem Ende Alexander Koch den Griedelern das Remis mit dem 26:25 doch noch entriss. gg
TVP: Michalke, Büttner; Weis (6), Lange (5/3), Scherrer (5), Führ (4), Thomer (3), A. Koch (2), Gosenheimer (1), Trouvain, Peschke, Schneider, Wirth, Hardt.
Bad Vilbeler Neue Presse vom Dienstag, 25. März 2014
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