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Jonas Koffler arbeitet an Comeback

Harte Wochen hat Jonas Koffler von Handball-Landesligist TV Petterweil hinter sich. Nach einer Handverletzung aus der Saisonvorbereitung kämpft er sich langsam zurück.

Jonas Koffler zählt zu den »jungen Wilden«, mit denen Handball-Landesligist TV Petterweil vor einigen Jahren einen Umbruch eingeleitet hat. Das Eigengewächs ist mittlerweile zu einem Stammspieler gereift, wird aber derzeit schmerzlich vermisst. Eine Verletzung aus der Saisonvorbereitung zwingt den 20-jährigen Rückraumspieler zum Zuschauen – und das fällt ihm schwer. »Ich habe den Arzt gefragt, ob ich zumindest etwas joggen kann. Aber selbst das darf ich derzeit nicht«, klagt Koffler, der als 18-Jähriger in der ersten Mannschaft debütierte und in der Saison 2016/17 seine erste komplette Spielzeit bei den Männern absolvierte. Im Interview spricht der Rechtshänder über den durchwachsenen Saisonstart des TV Petterweil, die Ziele für diese Saison und seine Verbundenheit mit dem Verein.

Herr Koffler, Sie hatten sich während der Vorbereitung den Knochen an der Handwurzel gebrochen. Wie geht es Ihnen jetzt?

Jonas Koffler: Ich trage derzeit noch einen Gips, der mir aber wahrscheinlich am nächsten Donnerstag abgenommen wird. Danach beginne ich mit der Physiotherapie und hoffe, dass ich in der Hinrunde auf das Feld zurückkehren kann. Auf der Tribüne zu sitzen, tut mir mehr weh, als die Verletzung selbst. Ich würde der Mannschaft, gerade in der jetzigen Situation, sehr gerne helfen. Ich werde aber nichts überstürzen, denn ich werde meine Hand ja wohl noch öfter brauchen (schmunzelt).

Die Leistungen des TV Petterweil in dieser Spielzeit sind bislang schwankend. Wie bewerten Sie den Saisonstart?

Koffler: Natürlich hatten wir uns nicht vorgenommen, nach vier Spielen einen Sieg und drei Niederlagen auf dem Konto zu haben. Wir hatten uns mindestens einen Sieg mehr ausgerechnet. Allerdings sollten wir den Saisonstart nicht überbewerten. Zum einen ist bislang nichts dramatisches passiert, zum anderen haben wir schon gegen starke Gegner gespielt und uns dabei gut geschlagen. Gegen die HSG Lollar/Ruttershausen und die TG Kastel hätten wir mit etwas mehr Cleverness und Glück auch gewinnen können. Zum Glück konnten wir zuletzt bei der HSG VfR/Eintracht Wiesbaden II den ersten Saisonsieg feiern. Sonst wäre vielleicht Krisenstimmung ausgebrochen, zumal wir am Samstag beim Topfavoriten auf den Gewinn der Meisterschaft, den TuS Dotzheim, ran müssen. Nun ist die Situation etwas entspannter.

Welches Ziel halten Sie für diese Saison für realistisch?

Koffler: Im Moment sieht es danach aus, dass wir erst einmal gegen den Abstieg kämpfen müssen. Ich glaube aber nicht, dass es noch einmal so eng wird wie in der Saison 2015/16, als wir bis zum vorletzten Spieltag zittern mussten. Wir sind heute wesentlich breiter aufgestellt und können daher auch Ausfälle viel besser kompensieren. Letztlich hängt in der Landesliga Mitte aber vieles von der Tagesform ab. Denn die meisten Teams unterscheiden leistungsmäßig nicht so viel voneinander. Ausnahmen sind das Dotzheimer Team, das in seiner eigenen Liga spielt und Wiesbaden, die es sehr schwer haben werden, die Klasse zu halten. Ich denke, dass wir durchaus die Chance haben, wie schon in der vergangenen Saison im Tabellenmittelfeld zu landen. Wenn uns nach dem Dotzheim-Spiel Siege gegen den TSV Griedel und die TSG Oberursel gelingen, dann würde wohl ein großer Ruck durch die Mannschaft gehen.

Intakte Gemeinschaft

Sie haben schon immer für den TV Petterweil gespielt. Was müsste passieren, dass Sie den Verein verlassen?

Koffler: Ich bin sehr zufrieden beim TVP, wohne immer noch im Ort und sehe keinen Grund, weshalb ich den Verein verlassen sollte. Der TV Petterweil ist wie eine große Familie, in der es eine sehr gute Gemeinschaft gibt. Außerdem studiere ich seit einem Jahr in Frankfurt (Mathematik und Sport auf Lehramt, Anm. d. Red.), so dass ich örtlich gebunden bin. Im letzten Jahr hatte ich mal ein Probetraining bei einem anderen Verein. Damals hatte ich länger überlegt, bin aber sehr froh, in Petterweil geblieben zu sein. Hier passt einfach alles.

Was haben Sie sich für die kommenden Jahre vorgenommen?

Koffler: Mit dem TV Petterweil möchte ich in der Landesliga um die vorderen Plätze mitspielen. Der Aufstieg ist zwar wohl nicht realistisch, aber in der Gruppe hinter der Spitze können wir uns etablieren. Außerdem möchte ich mein Abwehrverhalten verbessern, weil mich unser Trainer Heiko Trinczek verstärkt in den Innenblock stellen will.


Wetterauer Zeitung vom Samstag, 21. Oktober 2017

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